E-Bike-Kaufberatung: Die verschiedenen Modelle im Überblick.
Früher galt ein elektrischer Hilfsmotor am Fahrrad noch als praktische Unterstützung für Senioren. Mittlerweile haben Pedelecs Fans in allen Altersgruppen. Und die Gemeinde wächst! Die elektrische Trittunterstützung kommt bei allen Fahrradtypen zum Einsatz, ist äußerlich kaum erkennbar. Und, willst du auch ein Elektrofahrrad kaufen oder leasen? Soll es ein Pedelec oder E-Bike sein? In unserer E-Bike-Kaufberatung erfährst du, worauf du achten solltest.
Wie funktioniert ein E-Bike?
E-Bikes sind Fahrräder mit Elektroantrieb. Der Motor unterstützt den Fahrer in der Regel beim Treten, die meisten Elektroräder fahren nicht von allein. Eine Steuerungseinheit regelt dabei permanent mithilfe von Sensoren, wie stark die Unterstützung des Fahrers ausfallen muss. Dazu erfassen die Sensoren das Drehmoment, die Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Den Strom für den Elektromotor und die Steuerungselektronik liefern zumeist moderne Lithium-Ionen-Akkus.
Die verschiedenen Typen von Elektrorädern.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff E-Bike für alle Arten von Elektrofahrrädern verwendet. Das ist eigentlich falsch, denn es gibt drei unterschiedliche Typen von Elektrorädern: Pedelecs, E-Bikes und S-Pedelecs.
- Pedelecs (Pedal Electric Cycles) sind mit etwa 95 Prozent Marktanteil der am weitesten verbreitete Elektrofahrrad-Typ. Ein Pedelec unterstützt dich mit seinem Elektromotor beim Treten – aber nur bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 Stundenkilometern. Danach schaltet sich die elektrische Trittunterstützung ab. Wer schneller fahren will, muss das selbst leisten.
- Mit einem E-Bike musst du nicht in die Pedale treten, um vorwärts zu kommen: Die Beschleunigung durch den E-Motor ist tretunabhängig, du beschleunigst per Knopfdruck und Griff am Lenker.
- Der dritte Elektrofahrrad-Typ sind die S-Pedelecs, die zu den Kleinkrafträdern zählen. Sie fahren ohne Treten bis zu 20 Stundenkilometer schnell, beim Mittreten unterstützt der Motor bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 45 Stundenkilometern.
E-Bike-Kaufberatung: Die Rechtslage.
Pedelecs sind rechtlich dem Fahrrad gleichgestellt. Du benötigst für ein Pedelec weder Führerschein noch Zulassung und darfst Radwege und Radfahrstreifen benutzen, zudem gibt es keine Helmpflicht. Für E-Bikes und S-Pedelecs gelten dagegen spezielle Vorschriften: Du darfst Radwege nicht nutzen und musst einen Helm tragen. Zudem musst du mindestens 16 Jahre alt sein und benötigst einen Versicherungsschutz sowie eine Mofa-Prüfbescheinigung (zugelassene Höchstgeschwindigkeit 25 Stundenkilometer) oder einen Führerschein Klasse M für Kleinkrafträder (Höchstgeschwindigkeit 45 Stundenkilometer).
Bei E-Bike-Tuning wird der elektrische Geschwindigkeitssensor, der als Drosselung fungiert, manipuliert. Ein Modul gaukelt dem Sensor vor, dass das Rad nur mit etwa der halben Geschwindigkeit unterwegs ist. Die Trittunterstützung des Pedelecs schaltet sich daher nicht bei einer tatsächlichen Geschwindigkeit von mehr als 25 Stundenkilometern ab. Das ist verboten – und zudem sehr gefährlich: Das ganze Rad und speziell die Bremsen sind für die höheren Geschwindigkeiten nicht ausgelegt. Außerdem fährst du ohne Versicherungsschutz, wenn du dein E-Bike manipulierst. Kommt dir die Polizei auf die Spur, musst du darüber hinaus mit einer Geldstrafe rechnen.
E-Bike-Kaufberatung: Die wichtigsten Komponenten.
Das Herzstück eines E-Bikes und einer der wichtigsten Aspekte jeder E-Bike-Kaufberatung ist der Elektromotor. Er ist vorn, in der Mitte oder hinten am Rahmen des Elektrorads angebracht. Welche Vor- und Nachteile das jeweils mit sich bringt, liest du in unserem Artikel „E-Bike kaufen: Das solltest du wissen“. Am weitesten verbreitet ist der Mittelmotor an der Tretkurbel. Bei sehr günstigen E-Bikes befindet sich der Antrieb dagegen meist vorn, bei sehr hochwertigen Modellen in der Regel hinten.
Als Akkus kommen bei modernen E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Sie haben eine höhere Lebensdauer als herkömmliche Akkus und sind stabiler in ihrer Leistung. Die Leistungsfähigkeit wird in Wattstunden (Wh) angegeben, bei Elektrorädern kommen üblicherweise Akkus mit Kapazitäten von 250 bis 600 Wh zum Einsatz. Wie hoch die Reichweite eines Akkus in der Praxis ist, hängt aber auch von vielen anderen Faktoren ab, unter anderem vom Gelände, den Windverhältnissen, dem Gesamtgewicht des Rads und der Trittfrequenz. Die Hersteller geben ausführliche Infos zu den maximal möglichen Reichweiten, Touren von 50 bis 100 Kilometer Länge sind mit einem guten Akku locker möglich. Wer besonders lange Touren plant, sollte sich vorab über Ladestationen unterwegs informieren oder sich einen Ersatzakku anschaffen. Das geht aber etwas ins Geld, ein Akku kostet zwischen 400 und 800 Euro.
Der Rahmen beeinflusst maßgeblich das Gewicht des E-Bikes – und damit auch dessen Reichweite. Gängige Materialien sind Aluminium und Carbon. Carbon ist in der Regel etwas teurer als Alu, dafür leichter und besonders gut formbar, was außergewöhnliche Rahmendesigns ermöglicht. Rahmen aus Carbon standen lange im Ruf, weniger stabil zu sein – doch das ist dank verbesserter Fertigung kein Thema mehr.
Naben- oder Kettenschaltung? Bei einer wartungsarmen und pflegeleichten Nabenschaltung musst du während des Schaltvorgangs mit dem Treten pausieren. Irrelevant, wenn du nur kurze Strecken gemütlich zurücklegst und kaum schaltest. Möchtest du besonders sportlich fahren, ob auf der Straße oder im Gelände, gelingen dir mit einer Kettenschaltung flüssigere Gangwechsel. Eine Kettenschaltung ist allerdings ein wenig anfälliger und benötigt mehr Pflege als eine Nabenschaltung, außerdem musst du auf die Rücktrittbremse verzichten.
E-Bikes sind aufgrund des Motors und Akkus deutlich schwerer als gewöhnliche Fahrräder. An das neue Handling und die schnelle Beschleunigung musst du dich erst gewöhnen. Unterschätze das unterschiedliche Fahrverhalten nicht, Unfälle mit E-Bikes häufen sich. Wir empfehlen dir deshalb, vorab ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. Google einfach deinen Wohnort und den Begriff. Darüber hinaus raten wir dir, grundsätzlich immer mit Helm zu fahren.
Die wichtigsten E-Bike-Modelle im Vergleich.
E-Bikes sind im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern relativ teuer, der Antrieb, Akku und die Steuerungselektronik schlagen deutlich zu Buche. Daher raten wir dir im Rahmen unserer E-Bike-Kaufberatung: Überlege dir vor der Anschaffung gut, wofür du das E-Bike einsetzen möchtest. Für den Weg zur Arbeit, für ausgedehnte Fahrradtouren am Wochenende, für Action im Gelände oder zum Transportieren von Einkäufen?
Alle gängigen Fahrrad-Typen gibt es mittlerweile auch als elektrische Varianten. Unser E-Bike-Vergleich zeigt dir, wie viel Geld du ungefähr für welchen Typ bezahlen musst:
- E-Cityrad. Dieser Typ ist ideal, wenn du dein Fahrrad normal in der Stadt oder Ortschaft nutzt und damit zur Arbeit fährst. Im Baumarkt und Discounter betragen die E-Bike-Preise für ein Cityrad rund 700 Euro, im Fachhandel bezahlst du 1.000 bis 5.000 Euro.
- E-Tourenrad. Du unternimmst gern längere Fahrradtouren, die aber nicht über Stock und Stein führen? Ein elektrisches Tourenrad bekommst du für etwa 1400 Euro (Baumarkt, Discounter) beziehungsweise für 1.800 bis 7.000 Euro beim Fachhändler.
- E-Rennrad. Elektro-Rennräder für schnelles Fahren auf Asphalt sind wenig verbreitet, im Fachhandel ab circa 2.600 erhältlich.
- E-Mountainbike. Ab ins Gelände – mit einem elektrischen Mountainbike kommst du Hügel und Steigungen deutlich bequemer hinauf. Im Baumarkt und Discounter für rund 1.100 Euro erhältlich, beim Fachhändler für 1.800 bis 12.000 Euro.
- E-Lastenrad. Du hast kein Auto oder möchtest es möglichst selten benutzen? Mit einem E-Lastenrad kannst du bequem Kinder, Einkäufe und nicht zu sperrige Gegenstände transportieren. Für ein solches E-Bike gehen die Preise im Baumarkt und Discounter bei 1.700 Euro los, im Fachhandel zahlst du etwa 4.000 bis 7.000 Euro.
- E-Klapprad. Mit einem elektrischen Klapprad kannst du nicht viele Kilometer machen, für Pendler ist es dagegen ideal. Es lässt sich in Bus und Bahn mitnehmen und im Büro schnell und platzsparend verstauen. Die Preise: 600 Euro im Baumarkt und Discounter, im Fachhandel 2.000 bis 3.500 Euro.
Ein Tipp im Rahmen unserer E-Bike-Kaufberatung: Was für herkömmliche Fahrräder gilt, gilt auch für Elektroräder. Außerhalb der Fahrradsaison von September bis März sind sie oft günstiger zu haben, ein wenig zu suchen kann sich angesichts der vergleichsweise hohen E-Bike-Preise lohnen.
1. Naben- oder Kettenschaltung:
Wenn im Stadtbereich gefahren wird, muss permanent wegen Ampeln oder anderen Fahr-Beeinträchtigungen angehalten und neu gestartet werden. Dafür ist die Kettenschaltung absolut ungeeignet, da ich vor dem Anhalten ständig schon runterschalten muss , um wieder kraftarm anzufahren. Das geht mit einer Nabenschaltung wesentlich einfacher. Die Behauptung Nabenschaltung muss mit einer Tretpause einhergehen trifft nicht mehr auf die Shimano-Nexus-Schaltungen zu, sondern war erforderlich bei der nicht mehr gebauten SRAM-Schaltung.
2. Antriebsübersetzung:
Ich habe meine verbauten oder angeschafften Pedelecs mit einer solchen Übersetzung ausgestattet, dass ich mit dem größten Gang nur bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h komme. Damit ist gewährleistet, dass ich das gesamte Übersetzungsspektrum benutzen kann, dass dann eine feine Abstufung ergibt und ich mit dem untersten Gang notfalls ohne Strom einen noch 6-8%- igen Anstieg mit Muskelkraft schaffe. Für das Fahren unter Strom benötige ich nicht mehr als 3-4 Gänge, so dass die 7-Gang-Nabenschaltung i.a. ausreicht, wenn Steigungen unter 10% bleiben. Viele Neufahrräder haben Übersetzungen, mit denen bis zu 40 km/h möglich sind. Wenn ich das noch kann, brauche ich keine e-Unterstützung. Oftmals werden dann von den 7-8 Gängen nur 2-3 Gänge effektiv genutzt und die restlichen werden so gut wie nie benutzt. Wenn feste Geschwindigkeits-Stufen vorgegeben sind, ist es wichtig, den dafür optimalen Tret-Gang zu finden, was je nach verfügbarer Beinkraft und den äußeren Fahrbedingungen (Wind, Belastung, Steigung) sowie vom Motortyp individuell verschieden ist, so dass eine feine Gangabstufung hierfür sehr hilfreich ist, diesen zu finden.
Nicht ganz uneigennützig möchte ich auf unser Portal ebikeers.de hinweisen. Dort findet sich seit dieser Woche ein kostenloser Online-Selbsttest. Damit kann ein Leser/in sehr schnell herausfinden, welcher Fahrradtyp passend ist. In 8 Fragen werden wesentliche Merkmale abgeklopft und am Ende eine Rangfolge der passendsten E-Bike Fahrradtypen als Ergebnis ausgegeben.
Link: https://ebikeers.de/test/welcher-e-bike-typ-passt-zu-mir/
Vielleicht ist das noch eine interessante Ergänzung zu diesem bereits sehr runden Artikel.
Der wichtigste Unterschied ist ganz einfach, dass man mit der Nabenschaltung an der Ampel, oder bei Richtungswechsel am Berg etc. sofort ohne zu
treten schalten kann. Der Fahrkomfort ist dadurch viel höher, und insbesonders untrainierte Fahrer und Senioren legen darauf höchsen Wert.
Es ist fantastisch aus dem Stand schalten, und dadurch selbst beim Richungswechsel am Berg flexibel sein zu können.
Für Langsamfahrer gibt es die Automatikschaltung des kanadischen Herstellers, sogar speziell für pedelecs angepasst, und für Geübtere die 11 Gang des führenden
japanischen Herstellers. Wer genügend Geld investieren kann, kauft sich die Schaltung des deutschen Herstellers mit 14 Gang, die sogar mit manchen Kettenschaltungen
im Wirkungsgrad mithalten kann. Der geringere Wirkungsgrad der Nabenschaltung durch den Enegieverlust des komplizieteren Kraftübertragungsbetriebes ( ca. 5-15 % Verlust) relativiert sich für die meisten ebike-Fahrer sowieso durch die Batterie und den Motor. Natürlich ist bei Nabenschaltungen dadurch die Reichweite etwas geringer.
Das kommt aber bei Geschwindigkeiten bis 25 km/h und der ecostufe bis zu Distanzen von 80 km. kaum zum tragen. Darüber hinaus bräuchte man bei solchen Touren mit Nabenbikes noch eine Ersatzbatterie, oder eben die 600 Watt Version der modernsten Batterietypen. Kettenschaltungsenthusiasten tun dies aber genauso.
Die meisten Menschen sind absolut unzureichend über den Vorteil von Nabenschaltungen mit Ölversorgung – Flüssigkeit informiert.
Sie quälen sich im Stdtverkehr mit Kettenschaltungen herum…..Leider, leider, leider………..