Hybrid-Auto: Was ist das? Die Vorteile von Pkw mit Doppelmotor.
Mal mit Strom, mal mit Benzin unterwegs: Hybrid-Autos haben zwei Motoren und können daher sowohl elektrisch als auch mit konventionellem Kraftstoff betrieben werden. Besonders praktisch: Ist die Fahrbatterie leer, kannst du trotzdem weiterfahren. Das Hybrid-Auto – was das genau ist und wie es um die Umweltbilanz aussieht, erfährst du hier.
Zwei Motoren – doppelte Option.
Die Antwort auf die technische Frage „Hybrid-Auto – was ist das?“ ist einfach: Es handelt sich bei Hybrid-Pkw um Fahrzeuge mit zwei Motoren. Der eine ist ein normaler Verbrennungsmotor, der mit Benzin oder Diesel aus einem Tank gespeist wird. Der zweite Motor ist ein Elektroaggregat, das den benötigten Strom aus einer an Bord mitgeführten Batterie bezieht. Hybrid-Autos verbinden das Beste aus zwei Welten: Sie ermöglichen emissionsfreies Fahren, bieten aber aufgrund des jederzeit verfügbaren Verbrennungsmotors die Verlässlichkeit, die du von konventionellen Fahrzeugen gewohnt bist: Du musst deine Fahrt nicht entlang verfügbarer Ladestationen organisieren und gleichzeitig nicht befürchten, mit leerer Batterie stehen zu bleiben.
Batterie plus Benzintank gleich hohe Reichweite.
Viele Autofahrer interessieren sich für ein E-Mobil, die noch geringe Reichweite beim rein elektrischen Fahren schreckt sie aber ab. Kaum ein auf dem Markt angebotenes Modell kann mit einer Batterieladung mehr als 250 Kilometer zurücklegen. Dann muss das Fahrzeug wieder für einige Stunden an die Ladestation.
Nicht so bei einem Hybrid-Auto. Die Funktion des E-Motors wird hier durch einen Verbrennungsmotor ergänzt. Der Fahrer hat also eine doppelte Option: Solange die Batterie Strom vorrätig hält, kann er sich je nach Situation für die passende Antriebsart entscheiden: In der Innenstadt und Umweltzonen fährt er elektrisch, auf längeren Strecken treibt dann der Verbrennungsmotor das Auto an.
Da in Hybrid-Autos beide Antriebstechniken untergebracht sein müssen, ohne Zuladungskapazität und Raumangebot allzu stark einzuschränken, haben sie zumeist etwas kompaktere Batterien und zum Teil auch kleinere Kraftstofftanks. Daher kann die Reichweite für jede Antriebsart im Vergleich zu reinen Elektroautos beziehungsweise Verbrennern desselben Typs etwas reduziert sein. Durch die Kombination dieser beiden Antriebsarten weisen Hybrid-Autos aber kein spürbares Reichweiten-Handicap auf.
Sauberer fahren mit dem Hybrid.
Aufgrund der doppelten Motorisierung ist beim Hybrid-Auto die Umweltbilanz besser als bei einem konventionellen Pkw. Zwar sind Hybrid-Autos aufgrund ihrer Doppelmotorisierung generell schwerer als herkömmliche Pkw. Daraus ergibt sich ein grundsätzlich höherer Energieverbrauch. Die Ökobilanz ist jedoch trotzdem besser als bei konventionellen Fahrzeugen, weil der Hybrid streckenweise emissionsfrei fahren kann. Das senkt die CO2-Belastung – sofern die Batterie mit regenerativ erzeugtem Strom aufgeladen wurde. Je mehr sie elektrisch fahren, desto stärker schonen sie die Umwelt.
Hybrid-Auto: Vor- und Nachteile.
Hybrid-Fahrzeuge weisen gleich mehrere Vorteile gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor auf. Durch den abgasfreien Betrieb im Elektromodus kann man mit ihnen auf zahlreichen Kurzstrecken die CO2-Emissionen vermeiden; werden sie mit regenerativ erzeugtem Strom betankt, fahren sie sogar emissionsfrei. Weil sie damit einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, fördert die Bundesregierung den Kauf von Elektro- und Hybrid-Autos mit Prämien von bis zu 4.000 Euro. Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge sind zudem in den ersten Jahren von der Kfz-Steuer befreit. Sie bekommen das am Ende mit einem „E“ markierte Autokennzeichen und dürfen in vielen Kommunen kostenlos parken oder die Busspuren benutzen. Nachteile der Hybrid-Autos sind der höhere Anschaffungspreis und die im Benzinbetrieb reduzierte Reichweite bei Fahrzeugen mit kleineren Tanks. Hier nochmal alle Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
- Gut für die Umwelt: Verminderung von CO2-Emissionen im Elektromodus.
- Gut für dein Portemonnaie: staatliche Fördermittel und Befreiung von Kfz-Steuer möglich.
- Praktisch für deinen Alltag: In vielen Kommunen kannst du gratis parken und Busspuren nutzen.
Nachteile:
- Kosten: Hoher Anschaffungspreis.
- Reichweite: reduzierte Reichweite im Benzinbetrieb (kleinere Tanks).
Titelbild © 2016 BMW Group
Die Akzeptanz der E-Mobilität in der Gesellschaft
– Fahren im Elektroauto – Laden des Elektroautos –
Berichte der Reporter kommen meist auf diese 3 Nenner:
• Das E-Auto geht aber ab!
• Ach – jetzt geht (wenn ich wie ein Rennfahrer fahre) die Reichweite aber runter.
• Wo ist denn jetzt die nächste (Schnell-)Ladestation (da muss man sich vorher informieren!).
Auch in aktuelleren Artikeln fehlt meist etwas über die drastischen Verbesserungen der Ladeinfrastrukturen auch in Deutschland (zwischen 2015 und 2018 vervierfachte Anzahl der Ladepunkte) und welche Lieferzeiten man z.Z. bei der Bestellung eines E- oder Hybrid-Autos derzeitig hat. Sind nicht alle für sehr viele Monate ausgebucht?
Beim Stichwort E-Auto nennen viele sofort spontan ihre Argumente, warum dies für sie nicht zutrifft. Ich möchte begründen, dass es die bessere Alternative ist und wie es (schon jetzt!) geht!
Es wird nicht unbegrenzt Erdöl geben aber auch Lithium- und Kobalt-Vorkommen sind begrenzt. Kann Strom zukünftig effizienter hergestellt werden? Wasserstoff für die Brennstoffzelle können wir mit viel (Sonnen-)Energie (im Norden Afrikas?) herstellen (lassen?)!
Ist der Transport von Diesel oder Benzin nicht (energie-)aufwendiger und gefährlicher als der von Strom?
Es muss zukünftig bessere Energiespeicher als Akkus auf Lithium-Basis geben!
Als in den 1830er (!) Jahren erste Fahrzeuge mit wiederaufladbaren Bleibatterien fuhren, dachte noch niemand an Lithium-Akkus – aber auch nicht an Otto- oder Diesel-Motoren. (Ältere) Prius–Hybrid-Modelle fuhren und fahren erfolgreich mit (sicher heute technisch überlebten) Nickel-Metall-Hydrid-Batterien.
Die technische Entwicklung wird weitergehen!
VW/Audi verfügt über E- und Plug-In- Hybrid-Modelle. Warum handeln nicht alle VW-/Audi-Händler diese elektrischen Varianten?
Auffällige Werbung für E-Autos kenne ich nur von Nissan. VW hatte mal im Jahre 2014 etwas, was mir in Erinnerung ist.
Meiner Kenntnis nach hat VW (andere oft auch) Elektro- und Hybrid-Modelle nur mit besonders hochpreisiger Ausstattung im Sortiment. Dies wird Kaufinteressenten abschrecken.
Oft bin ich versucht, junge Eltern zu fragen, ob es nicht für ihre Kinder besser gewesen wäre, ein E-Auto statt des Diesel-SUV zu kaufen. Wie kann ich die richtige Wellenlänge fürs Gespräch finden?
Noch gibt der deutsche Autokäufer gern Zusatzgeld für Blech aus, damit es ein SUV wird, nicht aber für einen Zusatz-Akku für die Atemluft-Verbesserung anderer Menschen in seiner Nähe! Mir gefällt die holländische Bezeichnung für SUV: Asobag (Partnerschutz, Verbrauch/Abgas, Platzbedarf)!
Seit dem Jahre 2015 mache ich den Praxistest E-Autofahren.
Vor 3 Jahren war voll elektrisch zu fahren noch sehr gewagt. Es ist es erstmal ein Plug-In- Hybrid-Auto geworden. Tägliche Strecken im Nahbereich, damit sind auch Entfernungen bis 40 Kilometer gemeint, schaffe ich zu über 90 % elektrisch. Dafür muss natürlich am Zielort aufgeladen werden. Im Zentrum von Städten und teilweise auch bei Firmenbesuchen an deren Lademöglichkeiten funktioniert dies gut.
Im Jahre 2015 gab es noch kein „E“ im Kennzeichen. Dies habe ich mir später (kostenpflichtig) dazu geholt.
Seit das „E“ sichtbar ist, werde ich, wenn irgend möglich überholt. Ich fahre nicht anders / langsamer als zuvor. Es besteht die Meinung E-Fahrzeuge sind lahm und können jeden Moment liegenbleiben. (Es ist ein Golf GTE: von 0 auf 100 im GTE-Modus 6,3 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h, Systemleistung 204 PS). Ist aus technischen Gründen mein GTE schon mal stehengeblieben?
Mit dem E hinten im Kennzeichen kann ich in einigen Städten (Hamburg, Paderborn, Stuttgart, Frankfurt am Main, Crailsheim, Hamm, Mühlheim, Alsdorf, Bonn, ……) innerstädtisch kostenfrei parken. Städte, die die Busspur für E-Autos freigeben, sind mir noch nicht begegnet.
Und – auch wenn der Innenbereich von Rostock-Warnemünde wegen der Hanse-Sail gesperrt ist, kann man mit „E“ im Kennzeichen zur Ladestation durchfahren und bevorzugt parken. Noch besser: in Ralswieck bei den Störtebecker-Festspielen, ist die Lademöglichkeit kurz vor der Einlasskontrolle, also muss man nicht den Außenparkplatz nutzen. Mal kleine Vorteile für Elektromobilisten!
Beides erfordert natürlich zuvor ein freundliches Gespräch mit den Ordnungskräften!
Mein Verbrauch über inzwischen 92.000 km:
2,3 / 100 km Liter Benzin
plus 9,8 kWh Strom / 100 km
– Beweis für sehr viel elektrische Fahrweise. Mein Motto dabei: ohne Abgase durch die Ortschaften. Mein Strom kommt vor allem von der PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach.
Allerdings macht es nur Sinn, wenn beim Einparken in der Garage das Auto ans
(Typ 2) – Kabel kommt. Dieser Routinevorgang dauert 10 Sekunden. Leider schaltet VW immer kurz nach weiteren 5000
km wieder die Anzeige auf Null.
Doch noch etwas Negatives zum GTE. Nach Wartungs-Heft verlangt VW pauschal alle 15.000 km einen Motoröl-Wechsel. Gefahren bin ich innerhalb dieses Intervalls teilweise nur 3000 maximal 9000 Kilometer mit dem Verbrenner. Das Wechselintervall ist wohl den Vollgasfahrern geschuldet?
Buche ich ein Hotel, frage ich nicht, ob man dort ein E-Auto aufladen kann, sondern wo auf dem Gelände die Ladestation ist! Bisher kam als Antwort, dass man natürlich längst eine (Typ 2-)Ladestation hat. Meist sind diese aber in keinem Ladepunkt-Verzeichnis und auch nicht auf der Hotel-Homepage. In einem Falle stellte man mir die einzige Garage zur Verfügung. Ich konnte per 230 V – Steckdose nachts nachladen und das Auto hatte Schutz vor den Silvester-Raketen.
Im Urlaub in Ferienhäusern gelang es mir immer oft per Haushaltssteckdose aufzuladen. Ich schalte dann auf 5 A runter und bin froh, wenn es einen separaten Stromzähler gibt und ich den (geringen) Strombedarf nachweisen und bezahlen kann.
Übrigens haben auch Nordsee-Insel-Fähren Lademöglichkeiten! Energiequelle ist dann aber Schiffs-Diesel, immerhin kein Schweröl. Dies wäre bezüglich der Schwefeloxid-Bilanz noch 300-mal schlimmer.
Gesehen habe ich schon, dass ein E-Auto die innerstädtische eBike-Steckdose zum Laden nutzte. Wird dabei auf 5 A runter getaktet, gibt es zumindest elektrisch keine Probleme.
Der GTE kennt nicht nur Nahstrecken, auch mehrfach Hamburg, das Erzgebirge, Berlin und Thüringen und fast wöchentlich das andere Ende von NRW waren auf dem Plan!
Längere Fahrten, vor allem innerhalb Deutschlands, per Hybrid-Modus können auch, bei angepasster Fahrweise und Pausen am Ladepunkt (Strom teilweise kostenfrei) Sinn machen.
Rekuperation: Fahre ich vom Kamm des Thüringer Waldes zur A 4 runter, bekomme ich für 10 km Strom geschenkt. Andere erzeugen dort nur Wärme zwischen Scheibe und Bremsklotz!
Der überwiegend sanfte, da elektrische Bremsvorgang trägt zum reduzierten Reifenverschleiß bei! Auf häufiges „sportliches“ Anfahren sollte man aber verzichten. Noch sind die Original-Sommerreifen drauf, die sich saisonal mit dem ersten Satz Winterräder abgewechselt haben (95.000 km)!
Eine staatliche Umweltförderung für Plug-In- Hybrid-Auto ist nicht zu rechtfertigen. Man kann mit dem Plug-In- Hybrid im Nahbereich elektrisch abgasfrei fahren aber auch andere Fahrweisen mit sehr hohem Verbrauch und Abgaslast an den Tag legen. Ein Plug-In- Hybrid-Fahrer kann sich bei angepasster Fahrweise durch geringen Verbrauch selbst belohnen. Den im Vergleich zum jeweils ähnlichen Verbrenner-Auto höheren Anschaffungspreis dadurch wieder zu kompensieren, ist aber kaum möglich! Vielleicht geling dann dies inklusive der Bundes-Subventionierung?
Keinen Sinn macht Firmen-Mitarbeitern oder Behörden-Fahrern oder -Selbstfahrern, die keine Verbrauchskosten tragen, einen Plug-In- Hybrid als Firmen-Auto zur Verfügung zu stellen. Da kann der Benzin-Verbrauch höher sein, als ohne (schweren) Hochvolt-Akku (mit rumzuschleppen). Zumindest unterwegs mal aufzuladen, wird meist ausfallen. Ich habe schon erlebt, dass die Dienstfahrer die Rekuperation bzw. den alternativen Betriebszustand „Segeln“ nicht kannten. Es wurde immer (unnütz) mechanisch gebremst!
Im Stand bei großer Hitze zwecks Kühlung oder zwecks Standheizung die Hochvoltakku-Energie zu nutzen ist besser als dazu (unerlaubt StVO § 30 !) einen Verbrennungsmotor laufen zu lassen. Natürlich geht es auf die E-Reichweite. Bei 30 Minuten Klimatisieren können 1 bis 5 km weg sein.
Hängt das Elektro- oder Hybrid-Fahrzeug am Ladekabel, kann vor Fahrtantritt effektiv mit Strom der Innenraum vorgeheizt oder gekühlt werden. Dies erhöht dann auch die elektrische Reichweite, da nicht zu Beginn der Fahrt auf Kosten des Hochvoltakkus intensiv die gewünschte Temperatur hergestellt werden muss.
Es gibt bereits intelligente Ladesysteme, die über die Nacht verteilt das Laden steuern oder berücksichtigen, wenn Photovoltaik oder Windkraft Strom liefern. Ladeintervalle über viele Nachtstunden verteilt oder auch möglichst auf dem Parkplatz des Arbeitgebers können Lösungen sein. Auch werden nicht alle der demnächst Millionen (?) E-Autos völlig leer gefahren vom täglichen Arbeitsweg zurückkommen. Manch einer wird nur ein- zweimal pro Woche laden müssen!
Ich lade, gesteuert per App oder auch im Fahrzeug einstellbar so, dass die Abfahrzeit und die aktuelle Leistung der PV-Anlage berücksichtigt werden. Sicher manchmal auch davon abweichend, wenn gerade akut Bedarf besteht. Ist dann der Strom so grün, wie ihn die örtlichen Stadtwerke anpreisen? Zumindest, wenn hier am Niederrhein Windkraftwerke angehalten werden, gehe ich davon aus, dass bereits regional Stromüberproduktion besteht.
Hat schon mal jemand ausgerechnet, ob derzeitig in Deutschland täglich mehr Strom in Akkus von Pedelecs gesteckt wird als in E-Autos?
Die Akzeptanz bei Ortsverwaltungen, Stromanbietern und beim Bürger die Ladestationen nutzbar zu halten ist leider gering. Warum sind Ladestationen auf Parkplätzen installiert, die regelmäßig für Volksfeste gesperrt sind (Städte Rees und Kleve, Gemeinde Alpen)? Das offizielle Angebot: „Laden Sie doch in dieser Zeit in der Nachbarstadt.“ Das hätte 30 Zusatzkilometer (gehen gleich wieder von der Reichweite ab) plus Fahrzeit und 2 Stunden zusätzlichen ungeplanten Ladeaufenthalt bedeutet.
Welches Signal erhält der potentielle E-Auto-Käufer, wenn er sieht, die für ihn günstige E-Ladesäule steht auch in einigen Wochen des Jahres nicht zur Verfügung? Gemeinde Alpen/Niederrhein – der
linke Ladepunkt ist per Schild
dauerbelegt, wird aber online als
frei angezeigt
Warum ist nach Umbau der Ladestation Resser Mark an der A2 die neue (dann Schnelllade-)Station ein Jahr per Haube abgedeckt und so keine auf der Raststätte verfügbar?
Warum parkt ein Innogy-Mietfahrzeug einen von zwei verfügbaren öffentlichen Ladepunkten in Xanten für 14 Tage zu obwohl Innogy in Xanten nur für eigene Nutzung weitere 4 hat?
Warum hat eine Benzin-/Diesel-Tankstelle ein Dach? Warum werde ich und der Stecker beim Kabel stecken an der Stromtankstelle nass?
Warum muss ich ein Kabel mitführen, nicht aber den Benzin-/Diesel-Schlauch plus Zapfpistole?
Knapp 20 % der Neuwagen-Autohäuser haben E-Ladepunkte im Außenbereich.
50 % bis 100 % der Flächen davor werden durch Verbrenner oder auch Vorführ-E-Autos (mit oder ohne Kabel zum Ladepunkt) permanent zugeparkt.
Das Foto (Quelle: chargemap.com) stammt
aus Xanten/Niederrhein. Beide Fahrzeuge haben
kein Kabel! Der Ladestromverkauf wird gegen
Null gehen!?
Bei den Planungsvorstellungen zweier Groß-Tankstellen-Projekte hier in der Gegend hatte ich im Vorfeld nachgefragt, ob auch meine bevorzugte Kraftstoffart -Strom- dort berücksichtigt wird. Dies war keineswegs vorgesehen.
Bei einigen neuen Ladesäulen habe ich den Eindruck, dass dort am wichtigsten das Presse – Foto des Betreibers plus örtlichen Bürgermeisters ist. Was dann der E-Auto-Nutzer mit dem Ladepunkt anfängt und ob er ganzjährig und täglich nutzbar ist, ist weniger relevant! Wieso haben die Stromlieferanten so wenig Interesse, dass auch möglichst häufig Ladestrom verkauft wird?
Starte ich erfolgreich einen Ladevorgang an einer öffentlichen Ladestation, kommen oft Passanten mit Fragen. Die Vor-Kenntnisse sind meist NULL. Was kostet der Strom? Wie wird der Ladepunkt freigeschaltet? Strom kostet mich zwischen (öfter) 0,00 € (zum Beispiel hier im Kreisgebiet jeweils mehrere Lademöglichkeiten der Städte Kleve, Emmerich und Goch), oft 0,25 bis 0,35 € pro kWh. Tarife mit 0,95 € pro kWh meide ich.
Aktivierung zum Teil einfach Kabel stecken, oft aber per App freischalten (umständlich / Innogy Verbund), besser, wenn es per RFID-Karte (schnell) geht. Allerdings braucht man eine kleine Sammlung dieser „Ladekarten“. Ich nutze 3 regelmäßig, habe 7 Stück.
Bisher war meine bevorzugte Ladekarte die von VW per Charge&Fuel. Leider läuft der günstige Tarif mit 0,25 €/kWh am 31.08.2018 aus. Oft ist auch NewMotion günstig (z.B. 0,34 €/kWh ) und dies ist europaweit verfügbar!
Die Standard-Antwort des „Verbrenner“-Falschparkers, der die E-Ladestation blockiert: „Habe weder Schilder, Bodenmarkierung oder Ladesäule gesehen.“ Teilweise gibt es auch keine Schilder und/oder Bodenmarkierung. So wie an der Diesel-/Benzin-Tankstelle. Dort parkt aber keiner der nicht gerade tanken will – wieso nicht? Dort ist es doch trocken und schattig!
Ein „Verbrenner“-Falschparker hat mir auch schon mal angeboten, dass ich in 40 Minuten wieder (zur Ladestation) kommen könne, so lange müsse er hier, weil im Schatten (!), parken.
Auch Fahrräder können E-Ladepunkte (nicht aber Tankstellen!) zuparken.
Ladepunkte sollten dort angelegt werden, wo sich der E-Auto-Fahrer längere Zeit regelmäßig aufhält. Das ist weniger die Stadtverwaltung, eher das Sport-/Fitness-Zentrum, die Schule mit deren abendlichem Vereinsleben oder der Supermarktparkplatz. Und dann bitte nicht vorn am Eingang, dort wird schnell durch Unberechtigte zugeparkt „Ich wollte nur kurz hier warten oder einladen – danach können Sie laden!“
Deshalb: Ladesäule ans andere Ende des Parkplatzes! Lieber etwas laufen als einen zugestellten Ladepunkt!
Sicher wird die notwendige Kabellänge bei der Neuinstallation einer Ladesäule eine Rolle spielen.
Ein Ladepunkt auf dem Geländer der örtlichen Stadtwerke ist eine gute Absichtserklärung. Meist liegt diese Örtlichkeit aber recht einsam und ist nach den Geschäftszeiten unzugänglich.
In die Standortauswahl und Beschilderung von E-Ladepunkten sollten echte E-Auto-Fahrer einbezogen werden! Sind dies Stadtplaner ohne E-Auto oder die nur mal eins getestet hatten?
Hamburg hat (zumindest für eine deutsche Stadt) viele Ladepunkte für E-Autos, aber keine Stromtankstellen! Wie kommt das? Das Parken ist E-Autos auch ohne Laden erlaubt. Zum Beispiel kann dann an der Ladesäule berechtigt das Auto mit „E“ im Kennzeichen von Sonnabend 20 Uhr bis Montag früh stehen. Ist kein Kabel gesteckt, wird anderen per Navi- oder Smartphone-App -frei/grün- für verfügbaren Ladepunkt angezeigt. Parken, Voraussetzung für Laden, ist aber nicht möglich, da die Parkmöglichkeit ja belegt ist. Also wie eine Benzintankstelle, an deren Zapfpistolen LKWs übers Wochenende stehen. Eine eigenartige Auffassung der Förderung der Elektromobilität?!
Zumindest der potentielle E-Auto-Käufer ohne private Ladestation wird ausgegrenzt, ebenso der Hamburg-Besucher mit E-Auto!
Die kleine Stadt Rees ist dem Hamburger Beispiel gefolgt.
In der Gemeinde Alpen ist einer von zwei Innogy-Ladepunkten für ein gemeindeeigenes Fahrzeug reserviert. Gelegentlich ist die Zufahrt zu dem Parkplatz wegen Markt u.ä. gesperrt. Elektronisch werden aber beide Ladepunkte als frei angezeigt. Wer trägt die Abschleppgebühren, wenn ein E-Auto mangels Strom noch dorthin aber nicht weiterkommt?
Die ENNI – Ladestation Uerdinger Straße 31, Moers, weist nur einen Parkplatz für den Ladevorgang aus, die App zeigt an: 2 Ladepunkte. Schafft man es, irgendwie doch an der zweiten Position zu parken, muss das Ladekabel überlang sein (Sonderanfertigung, da wären etwa 650 € fällig).
Ähnlich ist es in Gildekamp 1, Rhede.
Viele Tank & Rast – Autobahnraststätten haben neue Schnellladestationen mit (3 bis 4) fest angebrachten Kabeln. Diese sind meist so kurz, dass nur ein Fahrzeug laden kann.
Derzeitig muss auf die Installation einer Ladesäule etwa ein Jahr gewartet werden. Offenbar sind die Fachfirmen dafür ausgebucht? Dazu kann dann noch ein Jahr Warten auf die Betriebserlaubnis kommen!
In den benachbarten Niederlanden hatte ich zwecks Laden und Parken noch keine Probleme. Mindestens eine meiner beiden europäischen Freischaltmöglichkeiten funktionierte immer – meist wohl beide!
Hier (Stadt Kalkar) wird die Fläche vor den (2) Ladepunkten per Beschilderung für „E-Fahrzeuge während des Ladevorganges“ und für Behindertenfahrzeuge (auch ohne Ladevorgang – dann) unbegrenzt freigegeben. Das E-Fahrzeug hat das Nachsehen. UND: die App zeigt einen freien Ladepunkt an – Voraussetzung für Stromtanken ist aber Parken! Übrigens ist es bei Benzin und Diesel auch so!
Trotz allem: E-Auto – Fahren ist zwar teuer, macht aber Spaß und schont die Atemwege vor allem von Kindern am Straßenrand!
Horst Wolf
Kalkar im Oktober 2018
PS: ein Tesla Model 3 ist bestellt (bzw. reserviert)!
Seit kurzem betreibe ich noch ein zweites Hybridfahrzeug.
Ein E-Bike, Antrieb: elektrisch plus Muskel-Kraft! Mal sehen, was das Finanzamt dazu sagt. Kunden im Nahbereich kann ich auch damit, ohne allzu sehr zu schwitzen, aufsuchen.