Mit Wärmestrom wohlig warm.
- Wenn du mit Strom heizt.
- Für Wärmepumpe oder Nachtspeicher.
- Günstiger als Haushaltsstrom.
Alle, die mit Strom heizen, kennen das Problem: hohe Stromrechnungen. Aber wusstest du, dass du mit speziellen Tarifen deine Heizkosten senken kannst?
Du nutzt eine Wärmepumpe oder eine Nachtspeicherheizung? Dann gibt es extra Stromtarife für dich, die oft deutlich günstiger sind als herkömmlicher Haushaltsstrom – den sogenannten Heizstrom, auch Wärmestrom genannt. Was genau Heizstrom ist, warum er günstiger ist und welchen Stromzähler du dafür benötigst, erklären wir dir hier.
Datum: 18. November 2025 | Lesezeit: 10 Minuten
Bist du im Internet unterwegs, findest du viele Begriffe, die eigentlich dasselbe meinen: ob Heizstrom, Wärmestrom, Nachtstrom oder Wärmepumpenstrom. Es geht immer um Strom, den du für das Heizen deiner Wohnräume einsetzt.
Egal ob du eine Wärmepumpe besitzt oder eine Nachtspeicherheizung, die in deinem Zuhause für Wärme sorgt. Möglich sind auch andere Formen der elektrischen Direktheizung bei denen Heizstrom genutzt wird.
Deine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung betreibst du aber am besten nicht mit normalem Haushaltsstrom, sondern mit speziellen Heizstromtarifen.
Heizstrom spielt in Deutschland für viele Stromkund:innen eine wichtige Rolle. Vor allem Mieter:innen finden häufiger Nachtspeicherheizungen in ihren Wohnungen vor, als man denkt. Mit einem Nachtspeicher kannst du in der Regel von den speziellen Heizstromtarifen auf dem Markt profitieren.
Wärmepumpen hingegen sind bei Neubauten und Modernisierungen die bevorzugte Wahl für eine effiziente Heizung. Als Besitzer:in einer Wärmepumpe kannst du ebenfalls Heizstrom nutzen – eine günstigere Alternative zu herkömmlichen Haushaltsstromtarifen.
Nachtspeicherheizungen werden nachts mit Strom aufgeladen. Die im Speicher enthaltenen Heizelemente, sogenannte Speichersteine, wandeln Strom in Wärme um. Tagsüber kannst du die Wärme dann nutzen.
Weil weniger Menschen nachts Strom verbrauchen, ist dieser Strom meist günstiger. Er wird auch Nachtstrom genannt. Als Stromanbieter unterscheiden wir zwischen einem Tarif am Tag und einem Tarif in der Nacht. Deinen Nachtstrom beziehst du im günstigeren Niedertarif (NT) in der Nacht. Tagsüber gilt der Hochtarif (HT).
Nachtstromspeicher waren mal als Ersatz für Kohleöfen in Altbauwohnungen gedacht und sind daher recht veraltet. Allerdings sind moderne Nachtstromspeicher immer noch eine Alternative, da sie einfach zu installieren, wartungsarm und – natürlich mit dem passenden Stromtarif – relativ günstig sind.
Mehr über die Nachtspeicherheizung
Wärmepumpen liegen im Trend. Denn sie kommen ohne fossile Brennstoffe aus und nutzen Wärme aus Luft, Wasser oder der Erde. Strom braucht die Wärmepumpe nur für den Antrieb: etwa 25 % ihrer Gesamtleistung. Die restlichen 75 % stammen aus kostenloser Umweltwärme.
Das macht Wärmepumpen zu einer klimafreundlichen Alternative gegenüber Gas- oder Ölheizungen. Nutzt du Öko-Heizstrom oder Strom aus deiner eigenen Solaranlage, kannst du deinen CO₂-Ausstoß beim Heizen fast auf null reduzieren – ein klarer Pluspunkt!
Aber: Eine Wärmepumpe ist in der Anschaffung teurer. Dafür sparst du bei den laufenden Kosten, etwa durch geringere Betriebs- und Wartungskosten oder niedrigere Netzentgelte für Heizstrom. Außerdem unterstützt dich das Heizungsgesetz finanziell bei der Anschaffung.
Mit ein paar einfachen Schritten kannst du deinen Heizstromverbrauch selbst berechnen. Ob über eine Schätzung deines Wärmebedarfs oder eine einfache Formel – so bekommst du ein klares Bild davon, wie viel Strom deine Heizung tatsächlich benötigt und was das für deinen Geldbeutel heißt.
Wie hoch dein Wärmebedarf ist? Durchschnittlich benötigen Haushalte in Deutschland laut Umweltbundesamt etwa 119 kWh Wärme pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Wohnst du in einer Wohnung mit 50 m², dann verbrauchst du 5.950 kWh im Jahr für das Heizen. Lebst du in einem Haus mit 120 m², steigt der Verbrauch auf 14.280 kWh.
Wenn du genau wissen willst, wie viel Heizstrom du tatsächlich verbrauchst, reicht ein Blick auf deine jährliche Stromrechnung. Zur Erinnerung: Wärmepumpen punkten im Vergleich zu Nachtspeicherheizungen mit einem niedrigen Heizstromverbrauch, da sie nur 25 % des Wärmebedarfs durch Strom decken. Der Rest stammt aus kostenloser Umweltwärme.
Heizstrom ist meist günstiger als Haushaltsstrom. Im Oktober 2025 liegt der Preis für Heizstrom laut Vergleichsportalen zwischen 21 und 25 Cent pro kWh, während Haushaltsstrom durchschnittlich 26 Cent pro kWh kostet. Mit einem passenden Tarif kannst du also ordentlich sparen.
Deinen Heizstromverbrauch kannst du auch einfach berechnen. Dafür nutzt du diese Formel:
Heizstromverbrauch = Wohnfläche × Wärmebedarf / Effizienz
Ein Beispiel: Angenommen, deine Wohnfläche beträgt 120 m² und der Wärmebedarf deines Haushalts liegt bei 119 kWh/m². Hast du eine Nachtspeicherheizung, beträgt die Effizienz 1. Bei einer Wärmepumpe rechnest du mit der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ), die meist zwischen 3 und 6 liegt. Gehen wir in unserer Beispielrechnung von einer JAZ von 4 aus. Mit einer Wärmepumpe liegt der Heizstromverbrauch bei etwa 3.570 kWh. Wer eine Nachtspeicherheizung besitzt, rechnet mit 14.280 kWh.
Und wie viel kannst du mit Heizstrom sparen? Ganz einfach: Die folgende Tabelle vergleicht die Kosten für das Heizen mit Heizstrom für 23 Cent und Haushaltsstrom für 26 Cent pro kWh. Grundsätzlich gilt: Je höher die Effizienz deiner Heizung, desto weniger Strom brauchst du für die gleiche Wärme.
| Wohnung | Heizart | Strombedarf | Heizstrom | Haushaltsstrom |
|---|---|---|---|---|
| 50 m² | Wärmepumpe | 1.490 kWh | 340 € | 390 € |
| 50 m² | Nachtspeicher | 5.950 kWh | 1.370 € | 1.550 € |
| 120 m² | Wärmepumpe | 3.570 kWh | 820 € | 930 € |
| 120 m² | Nachtspeicher | 14.280 kWh | 3.280 € | 3.710 € |
Wir haben gesehen: Die Unterschiede zwischen einer Heizung mit Nachtstromspeicher und einer Wärmepumpe zeigen sich besonders bei den Energiekosten. Bei einer Nachtspeicherheizung entspricht der Stromverbrauch dem gesamten Wärmebedarf. Eine Wärmepumpe hingegen braucht nur etwa 25 % des Wärmebedarfs in Form von Strom. Damit sind die Stromkosten von Wärmepumpen deutlich geringer als beim Nachtstromspeicher.
Nun lässt sich aber mit einem speziellen Heizstromtarif bei beiden Heizungen sparen. Die meisten Haushalte kennen nur einen Stromtarif, den Haushaltsstrom. Warum ein Heizstromtarif günstiger ist und welche Voraussetzungen dafür gelten, erklären wir dir jetzt.
Deine Nachtspeicherheizung nutzt über Nacht Strom. Die Wärme gibt sie dann tagsüber ab und heizt deine Wohnung. Weil nachts weniger Menschen und Unternehmen Strom nutzen, kann der sogenannte Nachtstrom oft 10 % bis 20 % günstiger sein.
Viele Stromanbieter bieten deshalb einen speziellen Nachttarif an – den Niedertarif (NT), der meist von 22 bis 6 Uhr gilt. Im Gegenteil dazu beziehst du tagsüber deinen Strom im Hochtarif (HT).
Um Heizstrom im Niedertarif abzurechnen, brauchst du entweder einen zweiten Stromzähler oder einen Zweitarifzähler. Nur so lässt sich der Nachtstrom getrennt vom Strom am Tag abrechnen.
Warum ist Heizstrom für deine Wärmepumpe günstiger? Um den Ausbau von umweltfreundlichen Wärmepumpen zu fördern, sind verschiedene Preisbestandteile wie Netzentgelte, Konzessions-Abgaben und Umlagen reduziert. So zahlst du einen niedrigeren Strompreis für deine Wärmepumpe.
Neu seit 2024: Der §14a im Energie-Wirtschafts-Gesetz wurde novelliert. Deine Wärmepumpe gilt als steuerbare Verbrauchseinrichtung. Das bedeutet, dass dein Netzbetreiber die Leistung der Wärmepumpe steuern kann, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden. Im Gegenzug sparst du bei den Netzentgelten – und das geht sogar mit nur einem Stromzähler.
Für einen separaten Heizstromtarif brauchst du aber in der Regel einen zweiten Stromzähler, um den Verbrauch der Wärmepumpe zu erfassen. Außerdem muss die Wärmepumpe beim Netzbetreiber angemeldet sein.
Den größten Vorteil von Heizstrom bzw. Wärmestrom gegenüber Haushaltsstrom hast du nun bereits kennengelernt. In der Regel zahlst du als Verbraucher:in für Heizstrom deutlich weniger. Und bei Yello stammt dieser aus 100 % grüner Energie. Ob Wärmepumpenstrom oder Heizstrom für deine Nachtspeicherheizung. Starte hier deinen Kostenvergleich.
Paragraph § 14a im Energie-Wirtschafts-Gesetz (EnWG) regelt den Umgang mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpe, Wallbox oder Klimaanlage. Das Gesetz wurde 2024 überarbeitet, um das deutsche Stromnetz fit für die Zukunft zu machen. Denn wenn alle energieintensiven Geräte gleichzeitig auf Hochtouren laufen, könnte unser Stromnetz aktuell noch ins Schwitzen geraten.
Um eine Überlastung zu vermeiden, dürfen Netzbetreiber die Leistung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen dimmen. Als Gegenleistung zahlst du ein niedrigeres Netzentgelt. Das kann sich lohnen, denn das Netzentgelt macht immerhin 30 % des Strompreises aus. Aber Achtung, von der Neuregelung 2024 ausgenommen sind Nachtspeicherheizungen.
Für deine Wärmepumpe kannst du dich zwischen zwei Varianten entscheiden – die pauschale oder die prozentuale Reduktion deines Netzentgeltes. Die Pauschale beträgt je nach Netzbetreiber zwischen 110 und 190 € im Jahr. Du benötigst nur einen normalen Haushaltsstromtarif und keinen separaten Stromzähler. Easy! Bei der prozentualen Reduktion wird dein Netzentgelt auf 40 % gesenkt, das lohnt sich vor allem bei hohen Verbräuchen. Für diese Variante haben wir bei Yello einen speziellen Tarif für steuerbare Verbrauchseinrichtungen.
Bei der Nachtspeicherheizung kommt es drauf an, zu welcher Tageszeit deine Heizung aufgeladen wird – tagsüber oder nachts. Deshalb gibt es spezielle Zähler mit zwei Zählwerken, sogenannte Zweitarifzähler oder auch Doppeltarifzähler. Diese Zähler messen den Stromverbrauch tagsüber zum Hochtarif (HT) und nachts zum Niedertarif (NT).
Ein Eintarifzähler hingegen erfasst deinen Stromverbrauch nur über ein Zählwerk, also entweder für Haushaltsstrom oder Heizstrom. Aber: Du kannst deinen Stromverbrauch auch mit zwei separaten Stromzählern erfassen. Das heißt, für deinen Heizstrom zum Nachtspeicher brauchst du entweder einen Zähler mit zwei Zählwerken oder zwei getrennte Zähler.
Zudem unterscheiden wir zwischen gemeinsamer und getrennter Messung. Das ist kein neuer Tanzschritt, sondern eine smarte Art, deinen Stromverbrauch zu erfassen. Bei der getrennten Messung hast du nämlich zwei Zähler im Haus – einen für den Haushaltsstrom und einen für den Heizstrom.
So kannst du zwei Stromtarife unabhängig voneinander abschließen: Einen Haushaltsstromtarif für den Strom im Haushalt über den ersten Zähler. Und einen Heizstromtarif für den Strom für deine Heizung über den zweiten Zähler. Ob bei einem Stromanbieter oder bei zwei verschiedenen Stromanbietern – beides geht.
Wer eine neue Wärmepumpe installiert, erhält im Allgemeinen einen intelligenten Zähler, ein Smart Meter. Es ermöglicht dir dynamische oder zeitvariable Tarife, bei denen sich dein Strompreis flexibel an der Börse oder an Tageszeiten orientiert. Das kann deine Kosten weiter senken – vor allem dann, wenn deine Wärmepumpe gezielt in günstigen Zeitfenstern läuft.
Ob Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung – deine Heizart bestimmt, welcher Heizstromtarif für dich infrage kommt. Vergleich bei den Angeboten den Verbrauchspreis pro kWh und die monatliche Grundgebühr. Achte zusätzlich auf Preisgarantien und Kündigungsfristen, denn sie können die Heizkosten stark beeinflussen.
Check dabei, welches Modell zu dir passt: ein klassischer Tag-Nacht-Tarif für die Speicherheizung, Tarife mit reduzierten Netzentgelten für die Wärmepumpe oder zeitvariable Tarife mit günstigen Sparzeiten. Dafür müssen die technischen Voraussetzungen stimmen: Dein Gerät sollte beim Netzbetreiber angemeldet sein und je nach Tarif brauchst du einen zweiten Zähler oder sogar ein Smart Meter.
Du weißt jetzt, was Heizstrom ist, wie er funktioniert und welche Vorteile er mit sich bringt. Zum Schluss haben wir hier nochmal drei der häufigsten Mythen rund um Heizstrom für dich zusammengefasst:
Heizstrom bietet dir klare Vorteile gegenüber normalem Haushaltsstrom: Mit einem speziellen Tarif kannst du deine Stromkosten senken. Besitzt du eine Nachtspeicherheizung, profitierst du vom oft günstigeren Niedertarif während der Nacht. Als Besitzer:in einer Wärmepumpe sparst du dank geringerer Netzentgelte – besonders seit der Neuregelung 2024 im Energiewirtschaftsgesetz. Außerdem brauchst du nicht mehr unbedingt einen zweiten Zähler, um beim Netzentgelt zu sparen.
Apropos: Beim Abschluss eines Heizstromtarifs ist dein Zähler wichtig. Prüfe, ob du einen oder zwei Zähler zuhause hast, und ob du einen Eintarif- oder einen Zweitarifzähler besitzt. Bei Yello machen wir dir die Wahl leicht: Wähl einfach Zählertyp und Messart aus und wir zeigen dir den passenden Tarif. So kannst du direkt vergleichen, ob ein Heizstromtarif für dich sinnvoll ist – oder ob du weiterhin mit Haushaltsstrom heizen möchtest.
Autorin
Susanne von Yello