Alle, die mit Strom heizen, kennen das Problem: hohe Stromrechnungen. Aber wusstest du, dass du mit speziellen Tarifen deine Heizkosten senken kannst?

Du nutzt eine Wärmepumpe oder eine Nachtspeicherheizung? Dann gibt es extra Stromtarife für dich, die oft deutlich günstiger sind als herkömmlicher Haushaltsstrom – den sogenannten Heizstrom oder Wärmestrom. Was genau Heizstrom ist, warum er günstiger ist und welchen Stromzähler du dafür benötigst, erklären wir dir hier.

Datum: 26. November 2024 | Lesezeit: 5 Minuten

Auf einen Blick: Darum geht es bei Heizstrom.

Illustration Füße mit Socken liegen auf einem Kissen
  1. Was ist eigentlich Heizstrom?
    Heizstrom und Wärmestrom meinen dasselbe. Beide bedeuten, mit Hilfe von Strom Wärme zu erzeugen, die du zum Heizen nutzt. Heizstrom unterscheidet sich von Haushaltstrom, der Kühlschrank, TV, Beleuchtung und Co. mit Strom versorgt. Daher gibt es spezielle Heizstromtarife.
  2. Welche Heizung funktioniert mit Strom?
    Mit Heizstrom kannst du deine Wärmepumpe oder deine elektrische Nachtspeicherheizung sowie Infrarotheizkörper versorgen. Das geht auch mit normalem Haushaltsstrom. Aber Heizstrom ist im Markt-Durchschnitt bis zu 20 % günstiger als Haushaltsstrom.
  3. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
    Wichtig ist, dass dein Gerät beim Netzbetreiber angemeldet ist. Nur so kannst du beispielsweise von reduzierten Netzentgelten profitieren. Außerdem ist entscheidend ob du einen oder zwei Stromzähler besitzt und welche Art von Stromzähler es ist. Dazu später noch Genaueres.

Heizstrom. Wärmestrom. Nachtstrom. Was nun!?

Illustration einer Hand, die an der Heizung dreht

Bist du im Internet unterwegs, findest du viele Begriffe, die eigentlich dasselbe meinen: ob Heizstrom, Wärmestrom, Nachtstrom oder Wärmepumpenstrom. Es geht es immer um Strom, den du für das Heizen deiner Wohnräume einsetzt.

Egal ob du eine Wärmepumpe besitzt oder eine Nachtspeicherheizung, die in deinem Zuhause für Wärme sorgt. Möglich sind auch andere Formen der elektrischen Direktheizung bei denen Heizstrom genutzt wird.

Deine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung betreibst du aber am besten nicht mit normalem Haushaltsstrom, sondern mit speziellen Heizstrom-Tarifen. Denn diese sind im Marktdurchschnitt bis zu 20 % günstiger als ein normaler Haushaltsstrom-Tarif.

Strom für Wärmepumpe und Nachtspeicher.

Heizstrom spielt in Deutschland für viele Stromkund:innen eine wichtige Rolle. Vor allem Mieter:innen finden häufiger Nachtspeicherheizungen in ihren Wohnungen vor, als man denkt. Mit einem Nachtspeicher kannst du in der Regel von den speziellen Heizstrom-Tarifen auf dem Markt profitieren.


Wärmepumpen hingegen sind bei Neubauten und Modernisierungen die bevorzugte Wahl für eine effiziente Heizung. Als Besitzer:in einer Wärmepumpe kannst du ebenfalls Heizstrom nutzen – eine günstigere Alternative zu herkömmlichen Haushaltsstrom-Tarifen.

Über Nacht sparen. Mit Nachtspeicherheizung.

Nachtspeicherheizungen werden nachts mit Strom aufgeladen. Die im Speicher enthaltenen Heizelemente, sogenannte Speichersteine, wandeln Strom in Wärme um. Tagsüber kannst du die Wärme dann nutzen.

Weil weniger Menschen nachts Strom verbrauchen, ist dieser Strom günstiger. Er wird auch Nachtstrom genannt. Als Stromanbieter unterscheiden wir zwischen einem Tarif am Tag und einem Tarif in der Nacht. Deinen Nachtstrom beziehst du im günstigeren Niedertarif (NT). Tagsüber gilt der Hochtarif (HT). Dazu später mehr.

  • NT = Niedertarif
  • HT = Hochtarif

Nachtstromspeicher waren mal als Ersatz für Kohleöfen in Altbauwohnungen gedacht und sind daher recht veraltet. Allerdings sind moderne Nachtstromspeicher eine gute Alternative, da sie einfach zu installieren, wartungsarm und – natürlich mit dem passenden Stromtarif – relativ günstig sind.Wie genau Nachtstrom für Nachtstromspeicher funktioniert, erfährst du auf unserer Themenseite zum Nachtstromspeicher.

Nachtspeicher Varianten

Grün kombiniert. Wärmepumpe und Ökostrom.

Wärmepumpen liegen absolut im Trend! Eine Wärmepumpe braucht keine fossilen Brennstoffe und zieht ihre Wärmeenergie aus Luft, Wasser oder der Erde. Strom braucht deine Wärmepumpe nur für den Antrieb: etwa 25 % Strom bezogen auf ihre Gesamtleistung. Zur Wärmeerzeugung selbst wird etwa 75 % Umweltwärme genutzt.

Damit sind Wärmepumpen klar im Klimavorteil gegenüber Gas- oder Ölheizungen. Nutzt du Ökostrom oder sogar eine Solaranlage zum Betrieb deiner Wärmepumpe, reduziert sich dein CO2-Fußabdruck beim Heizen fast auf null. Kann man nicht nein sagen, oder? Und noch etwas hat sich Anfang 2024 für dein Konto getan: Dank einer Novelle des § 14a im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) erhältst du als Wärmepumpenbesitzer:in eine Reduzierung auf dein Netzentgelt. Warum? Deine Wärmepumpe ist durch deinen Netzbetreiber steuerbar. Das ist wichtig, um bei drohender Netzüberlastung einschreiten zu können. Für deine Erlaubnis musst du quasi weniger Netzentgelt bezahlen und der Strompreis für deine Wärmepumpe wird günstiger. Check!

Übrigens: Du kannst dich sogar entscheiden! Entweder für eine pauschale Reduktion (je nach Netzbetreiber zwischen 110 und 190 € im Jahr) oder für eine prozentuale Reduktion (auf 40 % des Netzentgeltes, das etwa ein Drittel des Strompreises ausmacht). Kleiner Wermutstropfen: Willst du die prozentuale Reduktion nutzen, benötigst du einen zweiten Zähler. Check doch einfach mal unsere Wärmepumpen-Tarife aus; ein passender Heizstromtarif wartet auf dich.

Merke: Eine Wärmepumpe ist in der Anschaffung zunächst etwas teurer, dafür sind die Kosten für Betrieb und Wartung aber deutlich geringer als bei herkömmlichen Heizungen.

Mehr über Wärmepumpen

Wärmepumpe Varianten

Wie lässt sich der Heizstromverbrauch berechnen?

Wusstest du, dass deutsche Haushalte laut Umweltbundesamt pro Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt 129 Kilowattstunden (kWh) Wärme benötigen? Stell dir vor, du wohnst in einer 50 Quadratmeter großen Wohnung – dann kommst du auf stolze 6.450 kWh im Jahr! Lebst du in einem geräumigen Haus mit 120 Quadratmetern, schnellt der Verbrauch auf beeindruckende 15.480 kWh hoch.

Aber keine Sorge, du musst keine komplizierten Formeln auswendig lernen, um deinen Heizstromverbrauch zu berechnen. Egal, ob du allein lebst oder mit mehreren Personen zusammen – die Berechnung ist kinderleicht!

Und wenn du ganz genau wissen willst, wie viel Strom du tatsächlich verbrauchst, reicht ein kurzer Blick auf deine Stromrechnung. Sie hält alle wichtigen Infos für dich bereit. So behältst du jederzeit den Überblick über deinen Energieverbrauch und kannst gezielt Maßnahmen ergreifen, um ihn zu optimieren.

Good to know: In Sachen Stromverbrauch punktet die Wärmepumpe, denn sie braucht nur etwa ¼ des Wärmebedarfs für Strom. Die restliche Energie zieht sie sich aus Luft, Wasser oder Erde. Noch besser wird die Energie- und Kostenbilanz in Kombi mit einer Photovoltaikanlage. Dann sinken die Stromkosten nämlich noch weiter.

Im ersten Halbjahr 2024 liegt der Preis für Heizstrom bei etwa 23 Cent pro kWh. Der Verbrauchspreis für normalen Haushaltsstrom bei 28 Cent pro kWh. Mit dem richtigen Tarif kannst du also ordentlich sparen.

Wohnung Wärmebedarf Heizart Strombedarf Heizstrom 23 ct Haushaltsstrom 28 ct
50 m² 6.250 kWh Wärmepumpe 1.560 kWh 359 € 437 €
90 m² 11.250 kWh Nachtspeicher 11.250 kWh 2.587,50 € 3.150 €
120 m² 15.470 kWh Nachtspeicher 15.480 3.560 € 4.334 €

Den Heizkosten an den Kragen.

Illustration gelbes Sparschwein mit Geld

Stromkosten Nachtspeicherheizung vs. Wärmepumpe.

Die Unterschiede zwischen einer Heizung mit Nachtstromspeicher und einer Wärmepumpe machen sich besonders in der Höhe der Energiekosten bemerkbar. Mit einer Nachtspeicherheizung hat man den Wärmebedarf der Wohnung ungefähr als Strombedarf. Bei Wärmepumpen beträgt der Strombedarf, je nach Wirkungsgrad der Wärmepumpe, nur noch etwa ¼ des Wärmebedarfs. Damit sind die laufenden Kosten von Wärmepumpen deutlich geringer als beim Nachtstromspeicher.

Yello Illustration Waermestrom Nacht mit Socken im Bett

Die Bedeutung von Hochtarif und Niedertarif

Die meisten Haushalte kennen nur einen Stromtarif. Für die Nutzung von Heizstrom kannst du aber einen zweiten Stromtarif buchen. Die korrekte Bezeichnung ist Niedertarif (NT) für den Wärmestrom und Hochtarif (HT) für den Haushaltsstrom. Der Niedertarif gilt nachts, meist zwischen 22 und 6 Uhr, und heißt so, weil er zwischen 10 und 20 % günstiger ist als der Hochtarif, der am Tag gilt. Bei Nachtspeicherheizungen spricht man passenderweise auch von Nachtstrom.

Kurzum: Hoch- und Niedertarif sind eigentlich nur für Nachtspeicherheizungen relevant. Diese cleveren Geräte tanken nachts zum günstigeren Niedertarif auf und geben die Wärme dann tagsüber ab, um deine Wohnung zu heizen. Ganz anders verhält es sich bei Wärmepumpen. Ihr Heizstrom ist günstiger, weil es reduzierte Netzentgelte gibt – ein echter Bonus für dein Budget!

Und das Beste daran: Du kannst deinen Wärmestrom und Haushaltsstrom von unterschiedlichen Anbietern beziehen. So hast du die Freiheit, die Tarife zu wählen, die am besten zu dir passen. Smarte Entscheidung für dein komfortables und kosteneffizientes Zuhause!

Illustration Frau jongliert mit Euro Münzen

Warum ist Heizstrom für die Wärmepumpe günstiger als normaler Strom?

Ganz einfach: Das liegt daran, dass für Heizstrom eine geringere Konzessionsabgabe und günstigere Netzentgelte anfallen. Mit der Novellierung des §14a im EnWG Anfang 2024 gelten Wärmepumpen als „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“. Das bedeutet, dein Netzbetreiber kann die Leistung deiner Wärmepumpe dimmen, wenn eine Netzüberlastung droht. Im Gegenzug für deine Erlaubnis, in deine Verbrauchseinrichtung einzugreifen, zahlst du nur ein reduziertes Netzentgelt. Da das Netzentgelt 2024 fast 30 % des Strompreises ausmacht, sparst du so eine Menge bei deinen Heizkosten!

Interessant ist auch: Nachtspeicherheizungen profitieren seit Anfang 2024 nicht mehr von reduzierten Netzentgelten. Alles, was du zu den neuen Regelungen ab 2024 wissen musst, findest du in unserem Artikel zu §14a EnWG.

Heizungszähler und Zählwerk einfach erklärt.

Zählertyp: Was sind Eintarifzähler und Zweitarifzähler?

Bei Nachtstromtarifen spielt es eine große Rolle, zu welchen Zeiten deine Heizung aufgeladen wird – tagsüber oder nachts. Deshalb gibt es spezielle Zähler mit zwei Zählwerken, sogenannte Zweitarifzähler oder auch Doppeltarifzähler genannt. Diese Zähler messen den Stromverbrauch tagsüber zum Hochtarif (HT) und nachts zum günstigeren Niedertarif (NT). Ein Eintarifzähler hingegen erfasst deinen Stromverbrauch nur über ein Zählwerk, also entweder für Haushaltsstrom oder Heizstrom.

Du kannst deinen Stromverbrauch auch mit zwei separaten Stromzählern erfassen. Das heißt, für deinen Nachtstrom brauchst du entweder einen Zähler mit zwei Zählwerken oder zwei getrennte Zähler. So behältst du jederzeit den Überblick und kannst von den günstigeren Tarifen profitieren!

Heizstrom und Haushaltsstrom über einen Zähler?

Vielleicht hast du schon etwas von gemeinsamer und getrennter Messung gehört. Das ist kein neuer Tanzschritt, sondern eine smarte Art, deinen Stromverbrauch zu erfassen. Und wie? Bei der getrennten Messung hast du zwei Zähler im Haus – einen für den Haushaltsstrom und einen für den Wärmestrom. Bis Ende 2023 konntest du nur dann von reduzierten Netzentgelten profitieren.

Doch ab 2024 wird alles einfacher! Egal, ob du nur einen oder zwei Zähler hast: Die reduzierten Netzentgelte gibt’s jetzt für alle. Hast du nur einen Zähler? Kein Problem! Dein Netzbetreiber gibt dir eine pauschale Reduzierung zwischen 110 und 190 € im Jahr – je nachdem, wie großzügig er ist.

Wenn du zwei Zähler hast, kannst du sogar wählen, denn du kannst entweder die pauschale Reduzierung nehmen oder dich für die prozentuale Variante entscheiden. Diese lohnt sich besonders, wenn du viel verbrauchst, denn dein Netzentgelt wird auf 40 % gesenkt. Mehr Verbrauch, mehr Ersparnis!

Und das ist noch nicht alles! Bei Yello kannst du für deinen Wärmepumpenstrom den speziellen Tarif Strom Net Flex abschließen. Damit wird dein Energieverbrauch nicht nur effizienter, sondern auch günstiger. So macht Energiesparen richtig Spaß!

Tarifzähler und Messart auf einen Blick.

Welches richtiger Zähler und Messart für Heizstrom sind.
Grafik Eintarifzähler Wärmestrom getrennte Messung
Grafik Zweitarifzähler Wärmestrom gemeinsame Messung
Grafik Zweitarifzähler Wärmestrom getrennte Messung

Wärmepumpe mit niedrigem/gesenktem Netzentgelt.

Stell dir eine Welt vor, in der Wärmepumpen, Wallboxen und Stromspeicher nicht nur das Klima retten, sondern auch deinen Alltag revolutionieren. Hell yeah, diese genialen Geräte sind die Helden unserer klimaneutralen Zukunft. Doch Vorsicht: Wenn sie alle gleichzeitig auf Hochtouren laufen, könnte das deutsche Stromnetz ins Schwitzen geraten, denn aktuell ist es noch nicht auf solche Energiepartys ausgelegt.

Aber keine Sorge, denn 2024 wurde § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) angepasst, um das deutsche Stromnetz fit für die Zukunft zu machen. Jetzt können sogenannte "steuerbare Verbrauchseinrichtungen" direkt vom Netzbetreiber ans Netz angeschlossen werden. Der Clou dabei: Der Netzbetreiber darf die Leistung dieser Anlagen dimmen, um eine Überlastung zu verhindern. Für dich bedeutet das nicht nur eine schnellere Inbetriebnahme deiner Geräte, sondern auch ein niedrigeres Netzentgelt.

Möchtest du mehr darüber erfahren? In unserem § 14a EnWG-Ratgeber findest du alle Details. Und falls du schon vor 2023 eine steuerbare Wärmepumpe hattest, kannst du jetzt ganz einfach in die neue Regelung wechseln und von den Vorteilen profitieren.

Fazit: Profitieren mit Nachtspeicher und Wärmepumpe.

Den Vorteil von Wärmestrom gegenüber Haushaltsstrom kennst du jetzt, denn in der Regel zahlst du als Verbraucher:in für Wärmestrom weniger. Der Nachtspeicher bietet dir die Möglichkeit, vom günstigen Niedertarif in der Nacht zu profitieren, während du als Besitzer:in einer Wärmepumpe den Luxus eines reduzierten Netzentgeltes genießen kannst. Das lohnt sich seit 2024 ganz besonders – egal ob du einen oder zwei Zähler hast! Ein Tarif für Nachtstrom rechnet sich für alle, die mindestens 60 % in den Nachtstunden beziehen. Nachtstrom lohnt sich für alle, die mit Strom heizen und eine Nachtspeicherheizung oder Wärmepumpe besitzen.

Und: Willst du deinen Anbieter wechseln, geht das super einfach, ganz ohne technische Änderungen deiner jährlichen Abrechnung bekommst du den besten Überblick! Übrigens: Dein Netzbetreiber bleibt weiterhin dein Ansprechpartner für Heizstromzähler, Wartungsarbeiten und Störungen.

Also, mach dich bereit für die Zukunft – energieeffizient und klimafreundlich!


Autorin
Susanne von Yello

Wohlig warm mit Wärmestrom von Yello.

Den Vorteil von Wärmestrom gegenüber Haushaltsstrom hast du nun kennengelernt. In der Regel zahlst du als Verbraucher:in für Wärmestrom weniger. Und bei Yello stammt dieser aus 100 % grüner Energie. Ob Wärmepumpen-Strom oder Heizstrom für deine Nachspeicherheizung. Starte hier deinen Kostenvergleich.

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