Photovoltaikanlage: So machst du Sonnenstrom selbst.
Du willst wissen, wie Photovoltaikanlagen funktionieren, was sie kosten und wie du eine Anlage mieten oder kaufen kannst? Hier findest du alle Infos!
Beim Planen deiner PV-Anlage hast du viele Möglichkeiten! Um ihr gesamtes Potenzial auszuschöpfen, ist viel Know-how dein Schlüssel zum Sonnenglück.
Mit einer Solaranlage eigenen Strom zu produzieren, ist weder kompliziert noch aufwändig. Es kommt wie so oft auf die Details an. Von der Bestandsaufnahme des Standortes bis zur Installation der Solarmodule, wer die wichtigsten Schritte berücksichtigt, kann sich auf ertragreiche Jahre freuen und Stromkosten einsparen. Wir begleiten dich auf dem Weg zu einer passgenauen Planung, Errichtung und späteren Betriebsführung deiner Anlage - mit den Solar-Profis an deiner Seite.
Datum: 28. Juli 2025 | Lesezeit: 6 Minuten
Klar: einfach drauf los bauen ist nie eine gute Idee. Drum prüfe, wer sich ewig bindet – in diesem Fall gilt das vor allem für die Beschaffenheit deines Dachs! Denn bevor du in die konkrete Planung deiner PV-Anlage einsteigst, ist die Eignung deines Dachs die Grundvoraussetzung für alles Weitere.
Vier Faktoren sind dabei besonders entscheidend:
Bei Schrägdächern ist die Dachneigung vorgegeben. Ist diese kleiner als 15 Grad, ist das Dach für Solarmodule eher ungeeignet. Hier punktet das Flachdach. Mit einer sogenannten Aufständerung bekommt man die Solarmodule auf Flachdächern in einen optimalen Winkel zur Sonne. Es handelt sich hierbei also um eine besondere Form der Montage. Damit die stehenden Module auch sicher stehen, erhalten diese Ballast durch Gewichte, die direkt an den Modulen befestigt werden.
Statik und Ausrichtung deines Dachs entsprechen den Vorgaben? Dann bestimme im nächsten Schritt deinen individuellen Solarbedarf. Gemeint ist damit die Menge Solarstrom, die du in deinem Haushalt nutzen möchtest. Er entscheidet maßgeblich über die notwendige Leistung deiner künftigen Photovoltaikanlage.
Dabei gilt: Du kannst die Kosteneffizienz deiner PV-Anlage steigern, wenn du möglichst viel eigenen Strombedarf mit Solarenergie deckst. Eine vollständige Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz ist hier in Deutschland derzeit allerdings nicht möglich, da uns im Winter weniger Solarenergie zur Verfügung steht. PV-Anlagen und Stromspeicher müssten riesig sein oder dein Bedarf sehr, sehr gering, damit das möglich würde! Immerhin: ohne Speicher kannst du bei normalem Stromverbrauch 30 bis 35 % Unabhängigkeit erreichen; lebst du besonders stromsparend, ist sogar 40 % Autarkiegrad drin. Noch besser wird es, wenn du eine PV-Anlage planst, die mit einem Speicher ausgestattet ist, denn so kannst du auf 70 % bis 80 % Autarkie kommen. Willst du mehr, solltest du prüfen, wo und wie du deinen Verbrauch optimieren kannst. In der Solarenergie bedeutet das vor allem, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er produziert wird: tagsüber! Je öfter du Haushaltsgeräte tagsüber nutzt, desto effizienter der Stromeinsatz. Übrigens: grade Homeoffice-Nutzende können Solarstrom besonders gut für sich nutzen!
Und wie rechne ich nun meinen eigenen Solarbedarf aus? Berechne den Durchschnitt des Stromverbrauchs in Kilowattstunden der vergangenen fünf Jahre. Auskunft über relevante Vergleichswerte liefern deine Stromabrechnungen aus den Vorjahren.
Kalkuliere so genau wie möglich, vergiss deine Familienplanung nicht und denke an künftige, energieintensive Anschaffungen, wie ein E-Auto oder eine Wärmepumpe.
Außerdem solltest du dir darüber Gedanken machen, wie viel Strom du einspeisen möchtest. Wenn du die Vergütung für deinen eingespeisten Strom maximieren möchtest, dann solltest du eine Vollbelegung des Dachs mit Solarpaneelen in Betracht ziehen. Denk aber dran, dass die Vergütungssätze in den letzten Jahren und dies auch immer noch tun. Der Eigenverbrauch von Solarstrom zahlt sich mehr aus.. Helfen kann dir dabei ein Solarstromspeicher.
Hast du deinen Eigenbedarf errechnet, kannst du deine PV-Anlage deutlich einfacher planen. Perfekt!
Merke: Beim PV-Anlage planen gibt es nicht die eine perfekte Größe, die für alle passt. Ganz im Gegenteil, denn die richtige Dimensionierung hängt eng mit dem eigenen Verbrauchsverhalten und den örtlichen Gegebenheiten zusammen.
Wie viele Solarmodule sind also notwendig, um deinen Strombedarf zu decken? Um die Frage zu beantworten, musst du zunächst die Größe deines Dachs ermitteln. Lasse dein Dach von einem Experten ausmessen, werfe einen Blick in vorhandene Baupläne oder starte mit unserem Dach-Check zur Eignungspassung. Danach kannst du eine individuelle und kostenlose Solarberatung in Anspruch nehmen, um die Dachfläche und den Solarertrag berechnen zu lassen. Ob Dachfenster, Gauben oder Kamin – zahlreiche Faktoren können die tatsächliche Dachgröße verkleinern und sollten daher berücksichtigt werden. Je genauer deine Angaben, desto einfacher ist die Einschätzung der passenden Solarmodule.
Ist die Fläche errechnet, kannst du die Anzahl und die Leistung der Solarmodule bestimmen. Gut zu wissen: Die korrekte Maßeinheit für die elektrische Leistung von Solaranlagen ist die Maßeinheit Kilowattpeak (kWp). Zum besseren Verständnis: um eine Anlagenleistung von einem kWp zu erreichen, benötigst du eine Modulfläche von etwa fünf bis sieben Quadratmetern. Dabei haben aber auch die Jahreszeiten und die damit einhergehende veränderte Sonneneinstrahlung noch ein Wörtchen mitzureden.
Die Anzahl der Module wird neben dem Energiebedarf und der verfügbaren Fläche auch von der Ausrichtung beeinflusst. So wird zwischen Solarmodulen mit Quer- und Längsrichtung unterschieden. Berücksichtige darüber hinaus, dass zwischen den Modulen ein Mindestabstand besteht. Auf vergleichsweise kleinen Dächern kommen überwiegend monokristalline Module zum Einsatz. Dünnschichtmodule sind zwar häufig günstiger, haben aber aufgrund des geringeren Wirkungsgrades mehr Platzbedarf. Sie sind bei großen Anlagen eine sinnvolle Alternative.
Generell gilt: Die Fixkosten – beispielsweise die Einspeisetechnik oder das Gerüst für den Aufbau – sind unabhängig von der Größe deiner Solaranlage und fallen immer an. Kurzum: Je kleiner die Anlage ist, desto höhere Kosten entstehen pro Kilowattpeak.
Denk bei der Größenauswahl deiner PV-Anlage auch an zukünftige Anschaffungen aus dem Bereich der regenerativen Energien. Planst du beispielsweise die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe, entscheide dich besser für eine größere Anlage, die das Mehr an Strombedarf erzeugen kann. Dein Vorteil: Höhere Rendite und höheres Sparpotenzial. Den gelungenen Beitrag zum Klimaschutz gibt’s dann gratis oben drauf.
Du musst kein PV-Anlagen-Profi sein um zu wissen, dass für eine effiziente Funktion deiner Solaranlage sämtliche Bauelemente in perfekter Harmonie miteinander arbeiten müssen. Das zentrale Element jeder PV-Anlage ist dabei der Wechselrichter, welcher den Gleichstrom in den handelsüblichen Wechselstrom umwandelt, diesen ins öffentliche Netz einspeist und gleichzeitig die Anlage steuert und überwacht. Das Kernstück also, das Herz deiner PV-Anlage! Wird oft übrigens auch Inverter genannt. Klar, dass die sorgfältige Auswahl des geeigneten Inverters von entscheidender Bedeutung für die Funktionalität deiner Anlage ist – ganz besonders in puncto Leistung und Technologie.
An Zahlen solltest du dir vor allem die 10 merken, denn die Nennleistung des Solar-Generators darf nur um bis zu 10 % höher als die Nennleistung des Wechselrichters sein. Dies bezieht sich auf die maximale Leistung, die der Wechselrichter aus dem Solarstrom bzw. Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln kann. Warum? Eine zu starke Unterdimensionierung des Inverters kann sich negativ auf die Erträge deiner PV-Anlage auswirken, da der Inverter dann nicht mehr in der Lage ist, die Einstrahlung effektiv zu verarbeiten. Und noch was: die maximale Gleichstrom-Spannung darf die zulässige Eingangsspannung des Inverters nicht überschreiten, da sonst Schäden an deinem Wechselrichter entstehen können.
Für einen Haushalt mit vier Personen brauchst du eine freie Dachfläche von mindestens 30 Quadratmetern. Eine Solaranlage mit 5 kWp Leistung kann so 4.500 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen und den Jahresbedarf der Familie decken. Am besten planst du deine Anlage direkt eine Nummer größer: für dein künftiges E-Auto oder die Wärmepumpe.
Du hast den Energiebedarf und die Größe deiner Photovoltaikanlage ermittelt? Prima, du kannst dich freuen, denn eine Baugenehmigung ist in der Regel nicht nötig, vor allem dann nicht, wenn du deine PV-Anlage parallel zu Dach oder Fassade baust. Nachfragen kann trotzdem helfen, denn es gibt je nach Landesbauordnung auch Ausnahmen und Einschränkungen. Bist du dir unsicher, ob deine PV-Anlage genehmigungspflichtig sein könnte, kannst du eine Bauanzeige machen und den Vorgang prüfen lassen. Das ergibt Sinn, wenn:
Auch die Anbringung an öffentlichen Gebäuden solltest du sicherheitshalber in einer Bauanzeige anzeigen, damit die entsprechende Behörde prüfen kann, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Ähnliches gilt übrigens auch für das Gerüst, das zur Installation deiner Solaranlage aufgebaut wird. Kleiner Tipp am Rande: Denk dran, dass du die Gebäudeeinrüstungen an Verkehrsstraßen lieber offiziell genehmigen lässt!
Was früher meist unmöglich schien, ist heute aufgrund stetiger Weiterentwicklung immer öfter denkbar: Eine PV-Anlage auf dem Dach eines denkmalgeschützten Gebäudes! Klar: Die Installation einer PV-Anlage greift in die Substanz des Hauses ein und auch die Optik kann sich verändern. Deshalb ist eine Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörden Pflicht. Aber good news: insgesamt haben sich die Auflagen der Bundesländer in den vergangenen Jahren gelockert. Außerdem können einige Module bereits fast unsichtbar in den Dachpfannen versteckt werden und so die optische Veränderung kaum mehr sichtbar machen. Neue Technologien ermöglichen außerdem, die Solarmodule durch die Orientierung an besonderen architektonischen Besonderheiten wie Gauben, Dachkanten oder geometrischen Linien, an die Gebäude anzupassen.
Kurzum: Es gibt vielseitige Möglichkeiten – auch für denkmalgeschützte Gebäude! Informiere dich genauer über das in deinem Bundesland geltende Denkmalschutzgesetz und prüfe bei der Denkmalschutzbehörde, ob du eine Genehmigung benötigst. Übrigens: Auch wenn dein Haus nicht unter Denkmalschutz steht, kann deine Gemeinde den Bau deiner geplanten PV-Anlage verwehren. Beispielsweise dann, wenn die Optik der Solaranlage den Charakter des Dorfkerns verändern würde.
Die Statik stimmt, der Strombedarf ist ermittelt und die Baugenehmigung erteilt und deine Solaranlage nimmt langsam Form an. Nun gilt es, einen Anbieter auszuwählen, der deine Anlage detailliert plant, installiert und schließlich in Betrieb nimmt.
Was viele nicht wissen: Wer Solarstrom selbst nutzen will, muss nicht immer eine komplette Anlage für eine einmalige Investition einkaufen. Unser Solarpartner bietet auch Anlagen zur Miete. Das Prinzip ist ganz einfach: Du mietest die Anlage und wirst so Betreiber:in der Photovoltaikanlage. Dafür zahlst du eine gleichbleibende Rate und behältst die erwirtschafteten Erträge. Wenn du kaufst, gehört dir die Anlage ab dem ersten Tag.
Gerne unterstützen wir dich auf dem Weg zur Planung deiner PV-Anlage mit einer kostenlosen Beratung und einem ersten, ganz einfachen Online-Dach-Check. Ganz unverbindlich. Vollkommen kostenlos! Danach nehmen wir telefonisch Kontakt mit dir auf und veranlassen die professionelle Prüfung deines Dachs, um zu checken, ob es für eine PV-Anlage geeignet ist. Die Fachberatung danach findet auf Wunsch online oder vor Ort statt und danach erhältst du dein ganz persönliches Angebot entlang deiner Wünsche und deines Solarbedarfs.
Übrigens: Es gibt aktuell eine Reihe von Förderungen für den Kauf einer Solaranlage – sowohl auf Bundesebene als auch regional. Die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre, ist aber nur ein Aspekt, mit dem du durch deine PV-Anlage Geld sparen kannst. Wusstest du zum Beispiel, dass PV-Anlagen seit 2023 von sämtlichen Steuern befreit sind? Die Mehrwertsteuer entfällt, wodurch du beim Kauf echtes Geld sparst. Seit Anfang 2025 greift diese Regel für noch mehr Gebäudetypen und die Umsetzung ist dank weniger Bürokratie noch einfacher geworden. Auch die KfW-Bank fördert die Anschaffung und Installation neuer Anlagen mit vergünstigten Krediten. Einige Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Investitionszuschüsse. Es lohnt sich also, die Fördermöglichkeiten an deinem Ort mal genauer unter die Lupe zu nehmen!
Du möchtest deine PV-Anlage selber planen? Go for it! Unsere Liste mit den wichtigsten Punkten wird dir ganz sicher weiterhelfen:
Noch eins möchten wir dir mitgeben! Und zwar unsere drei Goldenen Regeln für die Planung deiner Photovoltaikanlage:
Autorin
Josi von Yello
Du möchtest deinen eigenen Sonnenstrom, grün, günstig und unabhängig? Eine unmögliche Mission? Mit Yello geht's einfach: Seit 2017 arbeiten wir eng mit erfahrenen Solarpartnern zusammen, die dich persönlich und kostenlos beraten und deine Solaranlage als Komplettpaket fachgerecht und schnell aufs Dach bringen. Hauptsache es passt zu dir.