Wärmetauscher: Hot oder Not? Wir zeigen dir, was sich in diesen wahren Wärmezauberern versteckt und wie sie für Effizienz beim Heizen sorgen.

Wärmetauscher sind ein wichtiger Bestandteil moderner Heizsysteme. Gerade bei modernen Heizanlagen wie Brennwertheizung, Wärmepumpe oder Solarthermie sind die effizienten Geräte vorzufinden. Wärmetauscher helfen, den Energieverbrauch beim Heizen zu senken. Das spart Geld und schont auch das Klima. Doch was genau ist eigentlich ein Wärmetauscher? Und in welchen Heizungen findest du diesen? Darum geht's hier.

Datum: 22. März 2024 | Lesezeit: 6 Minuten

Was ist ein Wärmetauscher? Kurz definiert.

Im Prinzip verrät schon der Name „Wärmetauscher“ seine Hauptfunktion. Die Bezeichnung „Wärmeübertrager“ ist sogar noch eindeutiger: Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass die thermische Energie (also die Wärme) von einem Medium oder einer Substanz auf eine andere übertragen wird – es findet also ein Austausch zwischen zwei (Heiz-)Medien statt. Dabei fungiert eines der Medien als wärmespendend, das andere als wärmeempfangend.

Da beide Medien den Wärmetauscher in zwei strikt voneinander getrennten Kreisläufen passieren, müssen sie nicht zwangsweise denselben Aggregatzustand aufweisen: So kann etwa das wärmespendende Medium flüssig sein, während das wärmeempfangende Medium gasförmig ist. Wichtig für eine effiziente Arbeit des Wärmetauschers ist, dass die Trennwand zwischen den beiden Substanzen ausreichend Wärme durchlässt.

Im Einsatz: Der Wärmetauscher ist vielfältig.

Das universale Prinzip des Wärmetauschers findet heute in ganz verschiedenen Anlagen Verwendung. Überall dort, wo es um Temperatur- und Klimaregulierung geht, ob zum Heizen oder zur Lüftung von Wohnräumen: Die moderne Gebäudetechnik bietet vielseitige Einsatzbereiche.

Heizanlage.

Egal ob Gas- oder Ölheizung oder heizen mit Pellets: In allen drei Heizvarianten befindet sich ein Wärmetauscher. Oder anders: Das Heizwasser überträgt seine Wärme über das Wärmetausch-Prinzip an die Raumluft. Das gelingt mithilfe der Heizkörper, die dank ihrer Fläche eine große Kontaktmöglichkeit von Heizwasser und Raumluft bieten. Moderne Heizungen nutzen zusätzlich per Wärmetauscher die Restwärme aus den Abgasen. Dazu im nächsten Kapitel mehr.

Solarthermie.

Bei der Solarthermie erwärmen sich die Sonnenkollektoren durch die Einstrahlung der Sonne und geben ihre Wärme an eine Solarflüssigkeit weiter, die zum Wärmetauscher geleitet wird. Dieser überträgt die Wärme an den Wasserkreislauf, in dem das Heizwasser zirkuliert. So heizt du deine Wohnung oder dein Wasser mit Sonnenenergie. Hat das Wasser seine Wärme abgegeben, nimmt es im Wärmetauscher wieder neue Wärme auf.

Wärmepumpen.

Bei der Wärmepumpe werden gleich zwei Wärmetauscher benötigt. Der Erste nimmt je nach Art der Wärmepumpe zunächst die Umweltwärme aus Wasser, Luft oder Erdreich auf und gibt sie an ein Kältemittel weiter. Das Kältemittel verdampft zu Gas und wird von einem Verdichter komprimiert. Druck und Temperatur des Dampfes erhöhen sich. Die daraus entstehende Wärme wird über den zweiten Wärmetauscher an den Heizkreislauf abgegeben.

Lüftungsanlagen.

In Lüftungsanlagen – zum Beispiel in Passivhäusern – sorgt der Wärmetauscher für eingesparte Heizenergie, eine ideale Luftwechselrate und Wärmerückgewinnung. Wie? Indem die Abluftwärme der Lüftungsanlage nicht einfach nur nach draußen abfließt, sondern an die eingehende Frischluft übertragen wird. Die kühlere Frischluft wird vorgewärmt. So können bis zu 90 Prozent der Abluftwärme effektiv genutzt werden. Perfekt!

Wärmetauscher kommen in einer Klimaanlage zum Einsatz

Gas, Öl, Pellets: Wärmetauscher mit Brennwerttechnik.

Je nach Heizsystem kann sich die konkrete Anwendung des Wärmetauschers unterscheiden. Heute sind moderne Ölheizungen und Gasheizungen meist mit der sogenannten Brennwerttechnik ausgestattet, bei welcher der Wärmetauscher zu den wichtigsten Bestandteilen gehört.

Früher sind die warmen Abgase, die beim Verbrennen entstehen, einfach ungenutzt über den Schornstein entwichen. Dabei steckt darin noch viel Energie. Und heute? Moderne Brennwertheizungen nutzen die in den Abgasen enthaltene Wärme für zusätzliche Heizenergie.

Damit steigt der Wirkungsgrad der Heizung und aus Gas, Öl und Pellets kann noch viel mehr Energie rausgeholt werden. Ja und wie geht das? Indem die sehr heißen Verbrennungsgase so stark abgekühlt werden, dass das darin enthaltene Wasser kondensiert und seine Energie dem Heizsystem zur Verfügung stellen kann.

So funktioniert der Wärmetausch mit Brennwerttechnik.

  1. Die beim Heizen entstehenden Abgase werden in den Wärmetauscher geleitet.
  2. Der in diesen Abgasen enthaltene Wasserdampf kondensiert im Wärmetauscher.
  3. Die Kondensationswärme wird dann in einem Behälter gesammelt.
  4. Das wärmeempfangende Medium fließt auf seinem Weg vom Heizkörper zurück zur Gastherme.
  5. Die Kondensationswärme überträgt sich auf das wärmeempfangende Medium.
  6. Die Wärmeenergie geht also nicht verloren, sondern geht zurück in den Heizkreislauf.
  7. Dadurch braucht es weniger Energie, um das wärmeempfangende Medium zu erhitzen.

Klare Sache: Die Vorteile von Wärmetauschern.

Fest steht: Die Vorteile einer Heizanlage, die über einen Wärmetauscher verfügt, liegen auf der Hand. Wärmetauscher helfen Energie zu sparen, indem sie die Effizienz von Heizungsanlagen verbessern. Das heißt: Maximale Wärmeübertragung, kleinster Energieaufwand. Und dabei sind Wärmetauscher ganz vielseitig einsetzbar, ob zum heizen oder zum kühlen. Ihre Vorteile auf einen Blick:

Gas- oder Ölheizungen mit Brennwerttechnik.

  • Energieeffizienz hoch, Kosten niedrig. Die Restwärme bzw. Abwärme geht mit einem Wärmetauscher nicht ungenutzt verloren. Die Restwärme wird im Heizkreislauf wiederverwertet und spart wertvolle Energie. So können die Heizkosten langfristig erheblich gesenkt werden.
  • Weniger CO2, mehr Umweltschutz. Mit einem Wärmetauscher schonst du durch den geringeren CO2-Ausstoß und die bessere Brennstoffnutzung nicht nur dein Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Solarthermie, Wärmepumpe und Lüftung.

  • Gratis Heißwasser: Das gibt es mit Solarthermie in Kombination mit einem Wärmetauscher, der aus Sonnenenergie gratis heißes Wasser für dich bereitstellt. Das lohnt sich ganz besonders auf den Dächern im Süden Deutschlands.
  • Klima- und Kostenschutz: Mit einem Wärmetauscher nutzt du die kostenlose Energie aus Luft, Wasser und Erdwärme optimal. Du sparst eine Menge Heizkosten und trägst zum Klimaschutz bei.
  • Hohe Energieeffizienz: Baust du eine Wärmerückgewinnung in deine Lüftungsanlage ein, strömt die warme Luft nicht einfach aus dem Fenster, sondern wird doppelt genutzt und wieder für die Wärmeaufbereitung verwendet. Effizienz pur!

Nie zu spät: Die Nachrüstung deiner Heizung.

Nicht immer muss die gesamte Heiztechnik ersetzt werden, um von einem Wärmetauscher profitieren zu können. Teilweise lässt sich auch eine ältere Heizanlage ohne Brennwerttechnik mit einem sogenannten Nachrüstwärmetauscher nachträglich ausstatten. Und die haben eine Menge Vorteile, denn sie machen das Heizen billiger, leiser und sparsamer!

In Zahlen bedeutet das eine Einsparung von bis zu 12 % bei Öl- und 16 % bei Gasheizungen. Wow! So können die Abgaswerte von alten Heizungen deutlich gesenkt und die Energieeffizienz gesteigert werden, ohne dass eine ansonsten funktionstüchtige Heizung komplett ausgetauscht werden muss.

Kleiner Tipp, bevor du mit dem Nachrüsten loslegst: Check vorher, ob sich nicht doch eher der komplette Wechsel deiner älteren Heizungsanlage auf eine Wärmepumpe lohnt. Klar, die Anschaffungskosten sind oft höher, dafür sparst du aber langfristig die hohen Kosten für Gas oder Öl. Deine Energie holst du dir außerdem zu zwei Dritteln aus der Umwelt. So schonst du das Klima.

Und auch der Einsatz der Solarthermie in Kombination mit einem Wärmetauscher kann sich langfristig für dich lohnen. Schon einige Sonnenkollektoren auf deinem Dach, können zusätzliche Energie fürs Heizen und warmes Wasser für dich generieren.

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Wie hoch sind die Kosten für einen Wärmetauscher?

Da die Kosten für einen Wärmetauscher je nach Modell, Bauart und Funktionsweise stark variieren, können wir nur schwer genaue Angaben machen. Auch die Ausführung des Wärmetauschers entscheidet über den Preis: So sind Kühlrippenwärmetauscher aus Kupfer in der Regel am günstigsten, während Rohrwärmetauscher aus Edelstahl oft deutlich höhere Anschaffungskosten bedeuten.

Unabhängig vom Preis des Wärmetauschers, amortisieren sich die Anschaffungs- und Installationskosten in den meisten Fällen nach wenigen Monaten. Expert:innen zufolge können Wärmetauscher bis zu 20 % der Heizkosten einsparen werden. Die Nachrüstung der Heizung mit einem Wärmetauscher ist eine kostengünstige Alternative, statt die gesamte Heizung zu tauschen. So kann auch deine alte Heizung noch einige Jahre gute und effiziente Arbeit leisten.

Was passiert, wenn der Wärmetauscher defekt ist?

Einen defekten Wärmetauscher erkennst du meist schnell an einem allgemeinen Leistungsabfall deiner Heizungsanlage, wofür in der Regel Ablagerungen verantwortlich sind. Sie behindern die effektive Weiterleitung der produzierten Wärme von Luft zu Heizwasser. Die mögliche Folge: Die Anlage überhitzt oder Bauteile werden überlastet. Autsch!

Ist der Wärmetauscher defekt oder undicht, wird er in der Regel ausgetauscht, so dass Kosten für den Ersatz und den Einbau anfallen. Vor einer Reparatur steht auch hier wieder die Frage im Raum, ob du nicht direkt auf eine neue, moderne Heizung umsteigen solltest. Merke: Der Umfang des Defektes, die zu erwartenden Gesamtkosten und die individuellen Gegebenheiten der Heizungsanlage ergeben zusammen die beste Grundlage für deine Entscheidung.

Generell gilt: Je kleiner die Anlage, desto eher lohnt sich der Komplettaustausch. In großen Mehrfamilienhausanlagen ist hingegen der Austausch oder die Reparatur des Wärmetauschers sinnvoller.

Heiße Sache: Mit Wärmetauscher smart heizen.

Keine verlorene Wärmeenergie mehr, denn genau dafür gibt es den Wärmetauscher! So senkst du deine Heizkosten und schonst die Umwelt. Wärmetauscher sind heute essenzieller Bestandteil moderner Heizungsanlagen. In Brennwertheizungen nutzen sie die Abwärme zur Wärmerückgewinnung, und erhöhen die Effizienz deiner Anlage. Perfekt!

Im Einsatz bei Solarthermie und Wärmepumpen: Hier kann der Wärmetauscher die Energie aus Sonne und Umwelt in heißes Wasser umwandeln. Und das ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen - vollkommen gratis.

Bei modernen Lüftungsanlagen in Passivhäusern kannst du mit einer Wärmerückgewinnung dafür sorgen, dass die warme Luft nicht einfach nutzlos durchs Fenster entweicht, sondern direkt wieder fürs Erwärmen von frischer Luft genutzt wird. Effizienz auf einem neuen Level, oder?

In Zahlen bedeutet das: auch wenn die Anschaffung einer neuen Heizung mit Wärmetauscher unterschiedlich teuer ist, kannst du bei den Heizkosten sparen und dein Investment schnell wieder ausgleichen. Fazit: Wer Energieeffizienz mag, wird Wärmetauscher lieben!


Autorin
Susanne von Yello

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