
Wärmepumpe statt alte Heizung: 10 Dinge die du wissen musst.
Du willst deine alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen? Schau dir unsere Top 10 Tipps an. So gelingt der Einstieg und schont Konto und Klima.
Nachtspeicherheizungen heizen dein Zuhause mit Strom – manche sogar mit smartem Energiemanagement. Aber sind Nachtspeicher nicht out? Wir klären´s.
Nachts Wärme speichern, tagsüber abgeben – so funktioniert eine Nachtspeicherheizung. Allerdings braucht sie dafür einiges an Strom. Und der ist längst nicht mehr so günstig! Entdeck mit uns, welche Vor- und Nachteile diese Heiztechnologie aus Nachtstrom, Wärmespeicherung und smarter Temperaturregelung hat. Und warum viele Haushalte heute besser mit Wärmepumpe heizen.
Datum: 20. Juni 2025 | Lesezeit: 8 Minuten
Eine Nachtspeicherheizung ist eine Elektroheizung, die es dir ermöglicht, dein Zuhause zu sogenannten Niedertarifen in der Nacht mit Strom zu heizen. Sie waren in den 50er und 60er Jahren beliebt, als Strom noch günstiger war – besonders nachts führte viel Kohlestrom und wenig Nachfrage zu niedrigeren Preisen.
Der Nachtspeicher wurde speziell dafür entwickelt, solchen überschüssigen Strom während der Nachtstunden zu nutzen, um einen internen Wärmespeicher aufzuheizen. Die gespeicherte Wärme wird dann tagsüber nach Bedarf an die Wohnräume abgegeben. Mit diesem Prinzip kannst du auch heute noch von günstigeren Nachtstromtarifen profitieren und die Stromnetze entlasten.
Heutzutage sind Nachtspeicherheizungen aber aufgrund gestiegener Strompreise und effizienterer Heizalternativen weniger verbreitet und werden kaum noch installiert. Nicht einmal 2 % der Wohnungen in Deutschland haben heute noch einen Stromspeicherofen. Im Einzelfall oder wenn du ein defektes Gerät ersetzen musst, solltest du verschiedene Modelle von Nachtspeicherheizungen vergleichen und auf moderne, effiziente Geräte setzen.
Vielleicht überrascht es dich: Eine Nachtspeicherheizung funktioniert tatsächlich mit Steinen! Sie nutzt günstigen Nachtstrom, um Wärme zu speichern und tagsüber abzugeben. Die schweren Steine im Kern der Heizung werden nachts auf 600 °C und mehr aufgeheizt und geben die Wärme tagsüber per Strahlung oder Lüfter wieder ab. Ein Ladezyklus fürs Aufheizen: Etwa 8 Stunden. Die gespeicherte Wärme kann – gesteuert nach der Raumtemperatur – bis zu 16 Stunden lang abgegeben werden. Wie effizient die Heizung arbeitet, hängt von der Außentemperatur und der gespeicherten Energiemenge ab.
Eine Nachtspeicherheizung ist in der Anschaffung recht günstig: Je nach Größe und Leistung zahlst du zwischen 800 und 2.000 € pro Gerät. Gut ist auch: Der Einbau ist unkompliziert. Aber aufgepasst: Den niedrigen Anschaffungskosten stehen hohe Betriebskosten gegenüber. Warum? Ganz einfach – diese Heizung läuft komplett auf Strom. Und Strom ist leider nicht billig. Der Stromverbrauch hängt davon ab, wie groß deine Räume sind, wie gut dein Haus gedämmt und wie kalt es draußen ist.
Um die Kosten zu senken, lohnt sich ein Nachtstromtarif. Nachtstrom beziehst du im sogenannten Niedertarif (NT) der zwischen 22 und 6 Uhr gilt. Den Strom für deinen Haushalt beziehst du tagsüber hingegen im Hochtarif (HT). Nachtstrom kann 10 bis 20 % günstiger sein als tagsüber, weil die Stromnachfrage nachts niedriger ist. Damit du den Nachtstromtarif nutzen kannst, brauchst du entweder einen Zweitarifzähler oder einen extra Stromzähler - wichtig ist, dass du Tag- und Nachtverbrauch separat erfassen und abrechnen kannst.
Der Energiebedarf für Wärme liegt laut Umweltbundesamt im Jahr 2023 bei etwa 119 kWh pro m² und Jahr. Für ein 120 m² großes Haus bedeutet das ungefähr 14.000 kWh. Je nach Nachtstrompreis, der im ersten Halbjahr 2025 zwischen 22 und 28 Cent pro kWh lag, kommst du schnell auf schweißtreibenden Kosten, obwohl Heizstrom gegenüber normalem Haushaltsstrom etwas günstiger ist. Bedenke: Der Strompreis ist in den letzten 10 Jahren um etwa 40 % gestiegen. Bei einem Strompreis von 23 Cent pro kWh, würdest du 3.220 € an Stromkosten im Jahr zahlen.
Die gute Nachricht vorweg: Ein generelles Verbot oder eine Austauschpflicht für Nachtspeicher gibt es aktuell nicht. Das war nicht immer so: 2009 wurde in der Energiesparverordnung (EnEV) ein Verbot für Nachtspeicherheizungen eingeführt, vor allem in Mehrfamilienhäusern. Doch 2013 wurde diese Regelung wieder gekippt. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die EnEV 2020 abgelöst hat, gibt es zwar keine generellen Verbote mehr, aber trotzdem Einschränkungen.
Seit der GEG-Novelle 2024 dürfen in Neubauten in Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert werden, die mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Das bedeutet, dass Nachtspeicherheizungen nur dann erlaubt sind, wenn sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden.
Außerhalb eines Neubaugebietes und in Bestandsgebäuden oder Altbauten mit nicht mehr als zwei Wohnungen dürfen Stromdirektheizungen hingegen vorerst weiter installiert werden. Und warum die Einschränkungen? Logo: In Neubauten wird heute ein hoher Standard an Energieeffizienz gefordert – und da können Nachtspeicherheizungen einfach nicht mithalten.
Du überlegst, deine Nachtspeicherheizung loszuwerden? Gut, denn es gibt auf jeden Fall Alternativen! Welche für dich passt, hängt ganz von deinem Haus und deinen Bedürfnissen ab. Good to know: Der Wechsel zu einer zentralen Heizungsanlage, wie einer Wärmepumpe oder Fernwärme, klingt super, kann aber ziemlich aufwendig sein. Warum? Nachtspeicherheizungen arbeiten ohne zentrale Wärmeverteilung. Das bedeutet: Für viele Alternativen müssen Rohrleitungen und Heizflächen nachträglich eingebaut werden.
Diese smarten Heizungen nutzen Wärme aus der Umwelt – ob aus der Luft, dem Wasser oder der Erde – und brauchen dabei nur etwa 25 % Strom für die gesamte Heizleistung. Klingt nach Magie? Fast! Klar, die Anschaffungskosten sind erstmal höher, aber auf Dauer sparst du durch die deutlich geringeren Betriebskosten ordentlich Geld. Dazu kommt: Wärmepumpen sind super effizient, richtig umweltfreundlich und machen durch den Einsatz von Umweltwärme einen großen Unterschied beim Klimaschutz. Das Beste? Es gibt staatliche Zuschüsse, die den Umstieg auf die Wärmepumpe noch attraktiver machen.
Wenn du weiterhin auf ein dezentrales Heizsystem setzen möchtest, könnte eine Infrarotheizung für dich infrage kommen. Diese sogenannten Stromdirektheizungen punkten mit günstigen Anschaffungskosten und einer angenehmen Wärmestrahlung, die nicht nur die Luft, sondern auch Möbel, Böden und Wände direkt erwärmt – quasi wie Sonnenstrahlen im Wohnzimmer! Aber Achtung: Im Betrieb sind sie ziemlich teuer, deshalb eignen sie sich eher für den punktuellen Einsatz oder für kurze Zeiträume. Langfristig? Leider keine wirklich gute Alternative zur Nachtspeicherheizung, wenn du zukunftsorientiert und effizient heizen möchtest.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe, oder Split-Klimaanlage, nutzt Umweltwärme aus der Luft und liefert mit weniger Strom mehr Wärme. Anders als bei Luft-Wasser-Wärmepumpen kommt hier kein Heizwasserkreislauf zum Einsatz. Stattdessen wird die gewonnene Wärme direkt über die Luft in die Räume verteilt. Die Luft-Luft-Wärmepumpe kann sowohl heizen als auch kühlen. Ein 1:1-Austausch mit Nachtspeicherheizungen ist aber nicht möglich und der Einsatz nur dann sinnvoll, wenn dein Haus gut isoliert ist und bereits über eine zentrale Lüftungsanlage verfügt. Der nachträgliche Einbau kann aufwendig und teuer werden.
Moderne Nachtspeicher heißen auch Speicherheizung oder Flächenspeicherheizung. Sie werden per App, Thermostat oder sogar Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home gesteuert und haben praktische Funktionen wie Wochenprogramme und Anpassung an Wetterdaten. Moderne Speicherheizungen können den Wärmebedarf des nächsten Tages automatisch abschätzen und nur so viel Energie speichern, wie tatsächlich benötigt wird. Die hohen Heizkosten und die CO₂-Emissionen sind dennoch ein Nachteil. Kosten kannst du sparen, wenn du Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage nutzt.
Falls du mit einer Nachtspeicherheizung heizt, kannst du einiges tun, um deine Kosten zu reduzieren und Energie zu sparen. Dein Schlüssel: Die richtige Bedienung! Zuerst solltest du den Laderegler checken: Der Laderegler bestimmt, wie viel Wärme über Nacht gespeichert wird. Was bei modernen Geräten automatisch je nach Außentemperatur passiert, kannst du bei älteren Nachtspeichern manuell einstellen. An kalten Tagen Ladeleistung hochdrehen, an wärmeren Tagen runterregeln.
Der Raumthermostat ist ebenfalls wichtig, da er die Lüfter steuert, die die warme Luft aus dem Speicher pusten. Stell dazu einfach die gewünschte Raumtemperatur ein und die Lüfter schalten sich automatisch ein oder aus. Außerdem solltest du die statische Wärme nutzen, denn Nachtspeicherheizungen geben auch ohne Lüfter Wärme ab. Lass die Grundwärme also erst einmal wirken, bevor du die Lüfter anwirfst. Bedeutet auch: Die Lüfter solltest du nur dann einschalten, wenn du wirklich schnell mehr Wärme brauchst. Das spart Strom und verhindert, dass der Raum zu heiß wird.
Und vergiss nicht, deine Türen und Fenster geschlossen zu halten, damit die warme Luft nicht entweicht. Denn merke: Nachtspeicherheizungen brauchen immer ein bisschen länger, um sich anzupassen. Und wenn du einen Nachttarif hast, dann nutze unbedingt die günstigeren Nachtstromzeiten zum Aufladen. So kannst du auch deine Nachtspeicherheizung smarter steuern und deine Stromrechnung im Griff behalten.
Wenn du eine Nachtspeicherheizung in deinem Zuhause installieren oder austauschen lässt, ist es wichtig, dass du bestimmte Punkte beachtest. Du möchtest ja sicher stellen, dass die Heizung ordnungsgemäß funktioniert und deine Stromkosten moderat bleiben. Und so geht's:
Die elektrisch betriebene Nachtspeicherheizung war vor vielen Jahren aufgrund der günstigen Strompreise attraktiv. Heute aber lohnt sie sich wegen der hohen Betriebskosten kaum noch. Wenn du weiterhin eine Nachtspeicherheizung nutzt, solltest du unbedingt einen speziellen Heizstromtarif abschließen. Dieser liefert dir günstigen Nachtstrom im Niedertarif und liegt preislich unter dem normalen Haushaltsstrom.
Mit Ökostrom heizt du außerdem klimafreundlich und reduzierst den CO₂-Fußabdruck deiner Heizung. Noch günstiger heizt du mit Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage. Vorteil eines Nachtspeichers ist die einfache Installation und Wartung. In bestimmten Fällen, besonders bei gut isolierten Gebäuden, bleibt er also eine mögliche Option. Dennoch raten wir zu einer Wärmepumpenheizung, die weitaus effizienter und grüner heizt.
Falls du bei deiner Nachtspeicherheizung bleiben WILLST oder wegen fehlendem Heiz- oder Lüftungssystem bleiben MUSST, kannst du auf eine moderne Variante umsteigen. Dein Vorteil: Diese Speicherheizungen bieten nicht nur smarte Steuerung per App oder Sprachassistent, sondern arbeiten auch effizienter als die alten Speicheröfen. Mehr Heizpower, weniger Stromkosten – so wollen wir das!
Autorin
Cynthia von Yello